CASIO, CITIZEN UND SEIKO – ZURÜCKHALTUNG TRIFFT KONTINUITÄT


Der Wert einer Marke ist in unserer Branche stark vom Wert des Vertriebs abhängig. Bei allen drei großen japanischen Uhrenmarken sind die Positionen der Vertriebsleiter seit mindestens einem Jahrzehnt konstant – und werden vom Handel hoch geschätzt.


 

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Casio

Entwarnung bei Casio. „Wir machen so weiter“, sagt Marc Czemper, Senior Sales Manager der Uhrensparte bei Casio. Die laut GfK satten 8 % Umsatzplus im Fachhandel 2016 sollen also keine Ausnahme bleiben. Die eingeschlagene Multimarkenstrategie ist erfolgreich. Was bisher unter der Marke Casio subsumiert wurde, wird künftig stärker segmentiert in die einzelnen Marken. Wie viel Potenzial für die Zukunft in den „Untermarken“ steckt, macht Czemper am Beispiel von G-Shock klar. Die „normale“ Kollektion liegt um die 100 Euro, die Stahlversionen um die 300, die Master-Serie bis 1000 und die exklusiven G-Shocks bis 3.000 Euro. Und die Erweiterung um smarte Modelle gibt es ebenso. Das Technologieunternehmen Casio hat seine Zukunft in die Hand genommen.

 

„Wir machen bei Casio so weiter!“ – Marc Czemper


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Citizen

Selbstverständlich sei seine Rolle am konstanten Erfolg von Citizen auf dem deutschen Markt unbedeutend, sagt Karsten Isermann, Sales Director, und hat auch gleich ein passendes Bild parat. „Wenn man gerade auf einem schnellen Pferd sitzt und gewinnt, liegt es nicht nur am Jockey.“ Isermann, seit elf Jahren bei Citizen und davor bei Casio, ist so zurückhaltend wie das Unternehmen, für das er arbeitet. 170.000 Uhren hat die Kernmarke Citizen 2016 in Deutschland verkauft und liegt laut GfK mit 4 % Marktanteil zwischen 100 und 300 Euro und mit 8 % Marktanteil zwischen 300 und 500 Euro auf konstantem Wachstumskurs. Für Isermann in erster Linie wegen des Sortiments und der Unternehmensstrategie. Für viele Händler dagegen auch wegen Karsten Isermann und seinem Verkaufsteam.

 

„Wenn man gerade auf einem schnellen Pferd sitzt und gewinnt, liegt es nicht nur am Jockey.“ – Karsten Iseramann


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Seiko

Auch Frank Deckert liebt die Zurückhaltung. Er würde sich oder seine Leistungen als Vertriebschef und später als Geschäftsführer niemals in den Vordergrund rücken. Vielmehr das Verbindende. Wenn Juweliere mit Seiko erfolgreich sind, würden eben nicht nur die Produkte stimmen, sondern auch P.O.S.-Material, Marketing-Aktivitäten und After-Sales-Service (Deckert: „Produkte sind wichtig, aber das Gesamtpaket muss stimmen.“). Mit fast 10 % Umsatzzuwachs 2016 (GfK) scheint das Gesamtpaket derzeit zu stimmen. Deckert erinnert aber auch an schwierigere Zeiten, als Seiko ins Kaufhaus ging und von Juwelieren geschnitten worden sei. Im Jahr 2000 kam die Strategieänderung, und erst ein ganzes Jahrzehnt später sei es wieder aufwärts gegangen. Hut ab, solch eine Durststrecke muss man sich leisten können!

 

„Produkte sind wichtig, aber das Gesamtpaket muss stimmen.“ – Frank Deckert

 

Weitere News rund um die „Big in Japan“-Marken finden Sie in unserer siebten Ausgabe vom „Blickpunkt Juwelier“. 

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