BLICKPUNKT JUWELIER: Herr Baldauf, schon der Markenname Humphey One deutet darauf hin, dass es erst bei Einkarätern los geht. Warum?

ROLAND BALDAUF: Kurz vorweg: Wir machen eine einzige Ausnahme. Und zwar bei Ohrsteckern. Die gibt es auch als Halbkaräter – mal zwei für beide Ohren ergibt sich dann doch wieder der Einkaräter. Ich habe mich dafür entschieden, weil wir bei Humphrey seit jeher mit natürlichen Diamanten arbeiten. Da liegt unser Kernmarkt: Edelstahl gepaart mit Diamanten. Doch für die größeren Steine braucht es eine Alternative – auch preislich. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, mit Labordiamanten zu starten. Es gibt eine einfache Regel: Alles, was unter 1 Carat hat, wird als natürlicher Diamant verarbeitet, alles ab 1 Carat als Labordiamant. Das ist auch eine wirtschaftliche Entscheidung – kleine Labordiamanten sind einfach nicht rentabel.

BPJ: Wie hat der Markt das neue Segment aufgenommen?

BALDAUF: Wir freuen uns derzeit über rund 40 aktive Partner bei Humphrey One und gehen davon aus, dass in diesem Jahr noch rund 25 dazukommen werden. Wir sind also sehr zufrieden mit der Resonanz. Es gibt aber auch Geschäfte, die dies total ablehnen. Die Zeit wird wohl bestimmen, wie sich die Meinungen verändern.

BPJ: Wo herrscht Aufklärungsbedarf?

BALDAUF: Den gibt es in Sachen Produktwissen und wie der Juwelier und seine Mitarbeiter gegenüber dem Kunden argumentieren kann, ohne dabei Bestehendes zu untergraben. Wir sind auch hier gerne bereit, dem Juwelier mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, damit auch diese Bedenken schließlich aus dem Weg geräumt werden können. Denn die Chance für den Fachhandel, große Brillanten für leistbares Geld zu verkaufen, sollte er sich nicht entgehen lassen.