Die ikonische Rolex Ref. 1675 GMT-Meister, welche neben Leinwandlegende Marlon Brando in „Apocalypse Now” eine entscheidende Rolle spielte. © hips.hearstapps.com
Geschichte am Handgelenk. Am sechsten November findet bei Christie's die Auktion „Passion for Time” statt, in welcher die Privatsammlung von Mohammed Zaman versteigert wird. Es ist die größte private Einzelbesitzer-Kollektion, die in der jüngeren Geschichte des Auktionshauses auf den Markt kam und über einen Zeitraum von vierzig Jahren zusammengestellt wurde.
Geschichtsbuch am Handgelenk
Mohammed Zamans Leidenschaft für Uhren begann vor über vierzig Jahren, als er zwei Uhren erhielt, eine von seinem Vater und eine von seinem Onkel. Anschließend kaufte Mohammed Zaman 1978 zur Feier einer erfolgreichen Geschäftstransaktion in Dubai seine allererste Rolex Day-Date. Die beiden Ereignisse entfachten ein Feuer in ihm, und er begann eine unermüdliche Reise um die Welt, um an Uhrenmessen und Auktionen teilzunehmen, auf der Suche nach den seltensten Uhren der Welt.
Für ihn ist das Tragen hochkomplexer Vintage-Uhren so, als hätte man ein Geschichtsbuch am Handgelenk, denn die Fertigstellung dieser Uhren erforderte jahrelange Forschung und Entwicklung, an der einige der berühmtesten Uhrmacher der Geschichte beteiligt waren.
Als er über die bedeutsamen Momente seiner Uhrensammelreise nachdachte, kam Mohammed Zaman zu dem Schluss: „Als ich vor über 40 Jahren zum ersten Mal mit meiner Sammlerreise begann, hatte ich keine Ahnung, wohin mich dieser Weg führen würde. Heute bin ich stolz, eine so beneidenswerte und beispiellose Uhrenkollektion zu besitzen, wofür ich meinen Freunden aus der Uhrensammler- und Auktionswelt danken muss.“
Mohammed Zaman
Repräsentieren ihre Zeit und bilden legendäre Sammlung
Jetzt kommen vier der historisch wichtigen und wertvollen Uhren aus der Privatsammlung bei Christie's unter den Hammer und sollen zunächst ausgestellt sowie dann am sechsten November in Genf versteigert werden.
Die Rolex GMT-Master Ref. 1675 wurde von Marlon Brando getragen, als er Colonel Walter E. Kurtz in Francis Ford Coppolas Klassiker „Apocalypse Now“ von 1979 spielte. Marlon Brando hat dieses Stück „individuell gestaltet“, indem er seinen Namen von Hand in den Gehäuseboden eingraviert hat. Darüber hinaus und noch bemerkenswerter, erinnert sich Petra Brando Fischer: „Er trug die Uhr am Set von Apocalypse Now auf den Philippinen und wurde gebeten, sie während der Dreharbeiten abzunehmen, da sie sonst zu sehr auffallen würde.“ Sie sagte, ihr Vater habe argumentiert: „Wenn sie auf meine Uhr schauen, dann mache ich meinen Job als Schauspieler nicht“, und die Machthaber am Set hätten schließlich nachgegeben. Brando ging noch einen Schritt weiter, indem er die Lünette sowie das Stahlarmband entfernte, das er durch ein schlichtes schwarzes Armband ersetzte und auf das Wesentliche reduzierte, um allegorisch den Charakter von Kurtz widerzuspiegeln. (Geschätzt: CHF 1.000.000-2.000.000)
Philippe Dufours Grande et Petite Sonnerie No. 1 markierte nach zweieinhalbjähriger Entwicklungszeit einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Uhrmacherei. Bei der Präsentation in Basel im Jahr 1992 war es das erste Mal, dass diese spektakuläre Minutenrepetitions-Schlagkomplikation in eine Armbanduhr integriert wurde. Das 39-mm-Gehäuse mit einer Dicke von nur 14 mm wird durch die schlichte und elegante Ästhetik des weißen Emaille-Zifferblatts mit kleiner Sekunde verstärkt. Sie ist auch die erste Uhr von Philippe Dufour als unabhängiger Uhrmacher, die ihn in den Status einer lebenden Legende katapultiert. Dieses Stück ist auch das erste von nur vier hergestellten Exemplaren – jedes einzigartig in Gelb-, Rosé-, Weißgold und Platin, alle mit weißen Emaille-Zifferblättern. (Schätzung: CHF 4.000.000-6.000.000)
Die George Daniels Anniversary Nr. 00 wurde von einem der größten unabhängigen Uhrmacher gefertigt und ist ein Inbegriff der besten Tradition handgefertigter Uhrmacherkunst, die erste ihrer Art und eine von nur vier, die aus Platin gefertigt wurden. Die George Daniels Anniversary-Serie erinnert an den 35. Jahrestag von Daniels‘ Erfindung der Koaxialhemmung. Daniels war stark vom Uhrmachermeister Abraham-Louis Breguet aus dem 18./19 . Jahrhundert beeinflusst und präsentierte 1975 seine bahnbrechende Koaxialhemmung, die das 21- St.-Uhrwerk neu definierteUhrmacherkunst aus dem 19. Jahrhundert. Nach der Einführung im Jahr 2010 sollten 47 George Daniels Anniversary-Uhren hergestellt werden: 35 in Gelbgold; vier in Weißgold; vier in Roségold; und vier Exemplare aus Platin, darunter „Nr. 00“, der allererste Teil der Serie, verkörpert ein beispielloses Vermächtnis. (Schätzung: CHF 1.200.000–2.400.000)
Die Rolex 6062 wurde 1950 auf der Basler Messe vorgestellt und stellte ein kompliziertes Automatikwerk mit Datum und Mondphase vor, das erstmals in das meistgepriesene Design der Marke, das Oyster-Gehäuse mit „Schraubverschluss“, eingebaut wurde. Sie ist mit einem Gehäuse aus Edelstahl, Gelbgold oder Roségold sowie verschiedenen Zifferblattdesigns erhältlich. Die im Rahmen dieser Kollektion angebotene Variante in Roségold verfügt über ein Zifferblatt mit acht Sternen als dazwischen liegenden Stundenmarkierungen, was ihr den Beinamen Stelline einbringt– „kleine Sterne“ auf Italienisch – unter Sammlern. Es ist vielleicht das seltenste und begehrteste Modell überhaupt, denn nur zwei Rolex-Modelle, Referenzen 6062 und 8171, verfügen über einen Dreifachkalender sowie eine Mondphasenkomplikation. Während letzteres über einen aufsteckbaren Gehäuseboden verfügt, ist ersteres ein verschraubter (oder „Schraubboden“) Typ, der seine Wasserdichtigkeit gewährleistet. Dieses Stück, eines der makellosesten und am besten erhaltenen 6062, die auf den Markt kamen, war einst auch im Besitz von Gordon Bethune, einem weltweit anerkannten Uhrensammler und legendären CEO von Continental Airlines. (Geschätzt: CHF 1.000.000–2.000.000)
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