Überzeugen mit deutscher Uhrmacherkunst. © Regent
Es ist ein Qualitätsversprechen, hat mit Tradition und Regionalität zu tun: „Made in Germany” ist ein geflügeltes Wort. Auch in der Uhrenbranche gibt es einige Hersteller, die mit diesem Qualitätssiegel punkten können. Wie wichtig das für den Uhrenfachexperten ist und welche Marken es sind, auf die Sie setzen können, finden Sie hier.
Grundsätzlich wird für die Bezeichnung Made in Germany die Herstellung in Deutschland verlangt. Die gewichtigsten Bestandteile in der Herstellung eines Produktes wie Entwicklung, Design, Produktion und Qualitätssicherung finden also ausschließlich in Deutschland statt. Eine exakte Regelung, wie hoch der in Deutschland erzeugte Anteil der Wertschöpfungskette sein muss, existiert weder auf nationaler, noch europäischer Ebene. Doch einige Gerichtsurteile geben einen rechtlichen Anhaltspunkt zur Herkunftsbezeichnung Made in Germany. Den Anfang machte das Oberlandesgericht Stuttgart im Jahre 1995 und legte die maßgeblichen Kriterien für die Bezeichnung fest. 2002 wurde dieses Urteil durch das Landgericht Stuttgart nochmals konkretisiert. Entscheidend sind folgende drei Aspekte: maßgebliche Herstellung in Deutschland, Endmontage in Deutschland und entscheidender Wertschöpfungsanteil in Deutschland. Der Zukauf einzelner weniger Komponenten im Ausland ist erlaubt, wenn diese nicht entscheidend für die maßgebenden Eigenschaften des Endproduktes sind.*
Wempe setzt nicht nur auf die eigene Made-in-Germany-Uhrenmarke, sondern präsentiert auch Junghans und Nomos Glashütte im Schaufenster. // REGENT setzt mit der Made in Germany-Linie auf traditionelles Know-How aus Deutschland, hat dafür Teile der Produktion nach Deutschland zurückgeholt. // Bei CHRIST zeigt man im Schaufenster, dass man mit Made in Germany ein Qualitätsversprechen anbietet. Hier mit Union Glashütte. @ Wempe/ Regent/ CHRIST
Made in Germany ursprünglich als Plagiatssicherung
Ursprünglich diente das heute als so positiv empfundene Siegel Made in Germany als Plagiatssicherung für britische Produkte. Denn deutsche Plagiate überschwemmten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den britischen Markt. Um sicherzustellen, dass die Konsumenten nur die Originale aus Großbritannien erhielten, stempelte man die deutschen Plagiate als Made in Germany – und damit als negativ besetzte Produkte. Doch schnell holte die deutsche Wirtschaft auf und die bisher als billige Kopien bezeichneten Produkte zeigten schnell, dass sie den Originalen in Qualität um nichts mehr nachstehen. Heute ist die Bedeutung von Made in Germany noch gewichtiger: Denn Made in Germany gilt weltweit für beste Qualität, höchste Ingenieruskunst und technische Meisterleistungen.
Swiss Made vs. Made in Germany?
Heute steht Made in Germany auch im Uhrensektor für herausragende Handwerkskunst – vor allem Glashütte tut sich als Herstellungsort hochqualitativer Zeitmesser hervor. Das bestätigt auch Alexander Schöne aus Koblenz, wenn er sagt: „Es gibt eine wachsende Anzahl an Kunden, die Made in Germany gut finden, insbesondere wenn die Uhren aus Glashütte kommen.” Der Uhrenfachexperte tut also gut daran, sich mit diesem Qualitätsversprechen noch mehr Kompetenz ins Haus zu holen. Denn dem so bekannten Siegel Swiss Made hinkt auch Made in Germany keinesfalls hinterher. Und was beim deutschen Qualitätsversprechen noch dazukommt, ist die Regionalität, die damit bedient werden kann. Deutsche Uhrenproduktion – besonders in Glashütte, im Schwarzwald oder in Ruhla – hat Tradition. Und diese darf auch gerne hochgehalten werden. Etwas Patriotismus im Schaufenster zeigt, dass man stolz auf sein Land ist – und dass es Kunden auch sein können.