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Michael Spring, Head of Sales bei ORIENT, spricht in der Interview-Strecke im Blickpunkt Juwelier über Herausforderungen des Fachhändlers. ©Orient
Michael Ephraim Spring, Head of Sales bei ORIENT, weiß ob der Probleme im stationären Handel. Seine jahrelange Expertise in der Uhren-Branche, aber auch als Juwelier selbst, veranlassen Ihn nun dazu, seine Erfahrungen in der Interview-Reihe mit Blickpunkt Juwelier zu teilen.
In diesem Teil spricht er über die Herausforderungen des Fachhandels und wie Juweliere damit umgehen sollten.
Blickpunkt Juwelier: Wie sehen Sie die Rolle der Markenvielfalt für Fachhändler?
Michael Ephraim Spring: Die Markenvielfalt ist für Fachhändler äußerst wichtig, aber sie muss strategisch angegangen werden. Viele Juweliere kaufen unsortiert ein, ohne klare Struktur oder Strategie. Ich empfehle, aus jedem Segment Uhren anzubieten: von Einstiegspreisen über sportliche Modelle bis hin zu Premiummarken. Es geht nicht nur darum, viele Marken zu führen, sondern auch darum, diese Marken richtig zu positionieren und zu verstehen, was die Kunden wirklich wollen.
BPJ: Glauben Sie, dass viele Fachhändler Angst vor Veränderungen haben?
Spring: Absolut. Viele Geschäfte sind festgefahren und trauen sich nicht, neue Wege zu gehen. Veränderungen sind jedoch notwendig, um erfolgreich zu sein. Oft haben Händler eine falsche Loyalität zu Marken und scheuen sich, sich neu zu orientieren. Dabei gibt es enorme Möglichkeiten, wenn man sich auf weniger Marken konzentriert und diese in der Tiefe führt. Die Angst vor Veränderung kann dazu führen, dass Händler Chancen verpassen und nicht auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen.
BPJ: Denken Sie, dass der Erbe eines Juweliers mehr Druck verspürt, als der Neugründer?
Spring: Die Frage ist interessant. In vielen Fällen kann der Erbe unter dem Druck stehen, das bestehende Geschäft weiterzuführen, während Neugründer oft mit frischen Ideen und einer anderen Perspektive an die Sache herangehen können. Das kann dazu führen, dass sie mehr Spaß am Tun haben. Es hängt jedoch stark von der jeweiligen Situation ab. Ein gut geführtes, modernes Geschäft kann für den Erben ebenso viel Freude bereiten, wenn er die richtige Vision hat und bereit ist, Veränderungen anzunehmen.
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