Zum 31. März 2019 stellt Perlenspezialist Schoeffel aus Stuttgart seinen Geschäftsbetrieb ein.
Schon seit Wochen kursierten Gerüchte in der Branche, dass Perlenspezialist Schoeffel aus Stuttgart seinen Betrieb demnächst einstellen wird. “Blickpunkt Juwelier” fragte bei Geschäftsführer Till Schoeffel nach, doch der dementierte heftig.
Jetzt ist es amtlich: Am 31. März ist Schluss. Till Schoeffel in einer Mitteilung: “Leider gibt es für das Unternehmen kein tragfähiges Geschäftsmodel mehr. Die Entscheidung über die Schließung jetzt in einer Phase der Hochkonjunktur zu treffen, fällt leichter, da sie meinen Mitarbeitern die Chance eröffnet, eine adäquate neue Beschäftigung zu finden. In einer Rezession wäre eine Anschlussbeschäftigung erheblich erschwert. Das wollte ich unter allen Umständen vermeiden. Wichtig und interessant für Sie dürfte in diesem Zusammenhang die einmalige Offerte sein, die wir Ihnen ab Donnerstag, den 18. Oktober machen können: 25% auf alle Kollektionen unseres Sortiments.” Rein Netto, ohne Skontoabzug. Ausgenommen sind lediglich Basic Ohrstecker und Ohrhänger mit und ohne Brillant. Auch Auswahlen werden weiterhin zu Etikettenpreisen verrechnet werden.
„Blickpunkt Juwelier“ hatte vor zehn Tagen mit Till Schoeffel gesprochen, der die Gerüchte zwar dementiert hatte, sie aber nicht ausräumen konnte. Denn die Teilnahme seiner Firma an der Baselworld hatte er offen gelassen und dies mit der Nichtteilnahme der Swatch Group begründet.
Wenn das Ende dieser Institution – Schoeffel gilt unter den Perlenspezialisten neben Mikimoto als die weltweit wichtigste Perlenmarke – auch viele Juweliere überraschte, nicht so Mitbewerber. Bei der Recherche von “Blickpunkt Juwelier” berichteten viele Perlenfirmen von großen Herausforderungen, und zwar weltweit. Vor allem die Kostenstrukturen von größeren Firmen stünden auf dem Prüfstand. Trotzdem zeigten sich die befragen Lieferanten und Händler damals noch zuversichtlich, dass Till Schoeffel es im Zweifelsfall schaffen würde, sein Unternehmen zu verkaufen – zu bedeutend sei der Markenname, zu gut die Distribution. Vor allem schien realistisch, dass sich Unternehmen aus Asien finden würden, die in Europa und seinem schwersten Markt, Deutschland, Fuß fassen und für ihren Markteintritt den Namen “Schoeffel” nutzen wollen. Dem ist nicht so. Till Schoeffel wird sein Unternehmen schließen. Auch das vor wenigen Jahren erworbene Tochterunternehmen Roth Perlen wird aufgelöst.
Mehr dazu erfahren Sie demnächst auf Blickpunktjuwelier.de.
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