Krone mit Flügeln oder Raubvogel? Glycine muss sein neues Logo wieder ändern. Giorgio Armani hatte erfolgreich geklagt.
Der Uhrenhersteller Glycine soll sein neues Logo wieder ändern – weil es dem des Luxuslabels Giorgio Armani zu ähnlich sieht, hat ein Schweizer Handelsgericht nun entschieden. Die 1914 in Biel gegründete Marke Glycine verwendete jahrzehntelang eine stilisierte Krone über dem Namenszug. 2015 passte Glycine das Logo an – auf den Zifferblättern prangt seither eine Krone mit Flügeln. Damals gehörte Glycine noch zu DKSH.
Knapp zwei Jahre später reagierten die Juristen von Armani: Sie befanden das neue Glycine-Logo als zu ähnlich mit dem Armani-Logo, das einen Raubvogel zeigt. Armani hatte sein Logo in der Schweiz bereits 1997 zum Schutz angemeldet. Die Richter hatten nun deutliche Worte gefunden und gaben Armani in allen wesentlichen Punkten recht und untersagen es Glycine, das geflügelte Logo weiterhin zu verwenden. Auch muss Schadenersatz gezahlt werden. Wie hoch er ausfällt, wird später geklärt. Glycine muss dazu alle Stück-, Umsatz- und Gewinnzahlen der Uhren mit dem neuen Logo offenlegen. Auch die Prozesskosten muss Glycine tragen.
Laut den Richtern besteht beim neuen Logo von Glycine die Gefahr, dass Uhrenkäufer die beiden Marken verwechseln könnten. Zwar sei beim Armani-Logo der Schnabel des Raubvogels zu erkennen. Doch solche Unterschiede würden sich die Käufer kaum merken. Der Fall liegt nun beim Bundesgericht in Lausanne. Beide Parteien haben Vergleichsgespräche aufgenommen.
Keine Kommentare