Marke, Modelle, Vertriebskonzept: Sinn Spezialuhren ist ein Solitär unter den deutschen Uhrenherstellern. Das Unternehmen hat nun ein besonderes Jubiläum gefeiert: Vor genau 25 Jahren ist Dipl.-Ing. Lothar Schmidt Inhaber geworden und hat das Unternehmen von Grund auf neu aufgestellt.
Als Lothar Schmidt am 1. September 1994 die Helmut Sinn GmbH von dem 77 Jahre alten Firmengründer erwirbt beginnt für die Marke eine neue Zeitrechnung. Denn mit dem Kauf leitet Lothar Schmidt faktisch eine Neugründung ein.
Lothar Schmidt bringt für diese Aufgabe die entsprechenden Qualifikationen und Erfahrungen mit. Bereits während seiner Tätigkeit als Prokurist bei der IWC im schweizerischen Schaffhausen erwirbt sich der Maschinenbauingenieur einen Namen als innovativer Ingenieur, insbesondere was den Gehäusebau angeht. In den Jahren 1990 bis 1993 leitet er zusätzlich als Hauptverantwortlicher den produktionstechnischen Aufbau der neu- bzw. wiedergegründeten A. Lange & Söhne GmbH, damals ein Tochterunternehmen der IWC.
Bei Sinn findet Lothar Schmidt eine gute Basis vor, um eigene Ideen für technisch ausgerichtete Uhren zu entwickeln. Er erweitert die Modellpalette und setzt neue Akzente, indem er durch eine ganze Reihe selbst entwickelter Technologien die Alltagstauglichkeit und Einsatzfähigkeit der Uhren erhöht. Schon die erste eigene Entwicklung – das Modell 244 aus Reintitan mit Magnetfeldschutz und frei schwingend aufgehängtem Uhrwerk – demonstriert Innovationskraft und legt den Grundstein für die hohen Qualitätsansprüche. Das gilt auch für die Taucheruhren aus deutschem U-Boot-Stahl. Professionelle Taucheruhren, die Sinn Spezialuhren 2005 als erstes und nach eigenen Angaben bis heute einziges Unternehmen in der Branche auf Druckfestigkeit und nach den Europäischen Tauchgerätenormen EN205 und EN14143 prüfen, und durch den weltweit renommierten Germanischen Lloyd aus Hamburg (DNV GL) zertifizieren lässt.
Einen weiteren außergewöhnlichen Meilenstein in seiner Ära bildet die Modellreihe der Frankfurter Finanzplatzuhren, die Lothar Schmidt 1999 als Hommage an die Heimatstadt seines Unternehmens ins Leben ruft. Hierbei handelt es sich um klassische Uhren, bei denen man bis zu 3 Zeitzonen gleichzeitig ablesen kann.
Als Lothar Schmidt das Unternehmen 1994 übernimmt, damals noch in Rödelheim beheimatet, sind auf anderthalb Stockwerken ein knappes Dutzend Mitarbeiter beschäftigt. Am heutigen Firmensitz in Sossenheim, der im September 2017 fertig gestellt und bezogen wurde, sind es insgesamt 120 Mitarbeiter. Hinzu kommen ca. 45 Mitarbeiter bei den verbundenen Unternehmen SUG Glashütte (Sächsische Uhrentechnologie GmbH Glashütte) und S & S Uhrenmanufaktur GmbH. Im Fachhandel wird Sinn mit Depot-Konzept vertrieben. Der Handelspartner erhält die Uhren auf Kommission, muss also nicht in Vorleistung gehen, erhält aber beim Verkauf eine kleinere Marge. Rabatte gibt es daher sehr selten. Sinn hat durch seine vielen Alleinstellungsmerkmale als Uhrenmarke eine große und treue Fangemeinde unter den Trägern.
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