Uhrmachermeister Hans Mikl und seine Frau Eva aus Wien ziehen ein erstes Fazit nach der ersten Woche mit geöffnetem Geschäft: Bedrückend, aber auch berührend!

Das Ladengeschäft von Hans Mikl ist in der Wiener Innenstadt, und da sich dieses Leben der Innenstadt von Touristen, Gastronomie, Geschäften ernähre, sei die Frequenz der ersten Tagen ernüchternd gewesen, berichtet Mikl auf Anfrage von „Blickpunkt Juwelier“: „Die Straßen waren fast menschenleer und die Stimmung insgesamt eher bedrückend.“. Aber: „Wir für unseren Teil haben kaum Touristen als Kunden und deswegen konnten wir doch einige schöne Uhren an unsere heimischen Kunden verkaufen“.

Das Geschäftskonzept von Hans und Eva Mikl, das sich stark auf Service und den Preisbereich von Uhren unter 1.500 Euro spezialisiert hat, hat eine starke Kundennähe aufgebaut, die sich offenbar in den stillen Tagen von Corona ausbezahlt gemacht haben. „Diese Solidarität unserer Stammkunden war und ist wirklich berührend. Unser mittlerweile immer größer werdendes Standbein ist der Service bzw. die Restaurierung von Uhren. In diesem Bereich gab es kaum Einbußen. Unsere Kunden holen und bringen nach wir vor hochwertige Uhren und aufwendige Reparaturen“, berichtet der Uhrmachermeister.

In den vergangenen Wochen hatte Mikl einen Botendienst aufgebaut, weil viele Service-Arbeiten abgeschlossen waren, aber nicht abgerechnet werden konnten. Mikl hatte die Kunden angeschrieben, dass Reparaturaufträge fertig sind. Wer den Reparaturbetrag überwiesen hat, bekam seine Uhr geliefert – innerhalb Wiens kostenlos. „Das hat wirklich sehr gut funktioniert und es haben auch zahlreiche Kunden Abholungen gebucht. Erfreulicherweise konnten wir so auch über unsere Website neue Uhren verkaufen, die wir dann entweder persönlich oder mit einem Boten geliefert haben.“

Aktuell ist das Ladengeschäft von Mikl vom Montag bis Freitag zwischen von 13 Uhr bis 17 Uhr geöffnet und Samstag geschlossen. Wie weit die Geschäftszeiten in Zukunft ausgeweitet werden, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. „Insgesamt sind wir realistisch/optimistisch. Das heurige Jahr wird sicher ein schwieriges und herausforderndes Jahr. Aber mit unseren besonderen Uhren und mit unserem Service werden wir auch diese Krise hoffentlich ohne gröbere Blessuren überstehen“, schätzen Hans und Eva Mikl.