Baume & Mercier, Teil 2: Nah am Juwelier dran

Manufakturuhren ab 2.800 Euro: Baume & Mercier hat starke Argumente.

Manufakturuhren ab 2.800 Euro: Baume & Mercier hat starke Argumente.

Baume & Mercier genießt bei zahlreichen Juwelieren einen Ruf als besonders partnerschaftliche Marke. Was kann die Marke, was erwartet sie vom Handelspartner? Im zweiten Teil unserer Serie mit Carsten Meyer, Country Manager Baume & Mercier, geht es um die Distribution.


„Blickpunkt Juwelier“: Baume & Mercier ist Teil des Richemont-Konzerns. Wie frei bleibt der Juwelier bei der Order und der Zusammenstellung der Kollektion?   


Carsten Meyer: Es bleibt so partnerschaftlich wie immer. Der Juwelier bespricht mit uns seine Ideen eines möglichen Sortiments. Dabei sprechen wir über Kapitalbindung und Lagerumschlagsgeschwindigkeit, aber sicherlich nicht über Kannibalisierung im eigenen Geschäft. Warum sollte ein Juwelier die x-te runde Quarzuhr mit weißem Zifferblatt einkaufen? Schlussendlich muss das Sortiment in sich stimmig und repräsentativ sein. Dafür bieten wir eine große Vielfalt an unterschiedlichen Designs und Formen für Damen und Herren, hinzu kommt unsere neue „Baume“-Kollektion, die ein neues Kundensegment anspricht und unser Sortiment abrundet.     

BJ: Wie sieht das Distributionsziel für Deutschland aus?   

Meyer: Unser aktuelles Netzwerk in Deutschland bildet ein sehr hohes Maß an starken und langjährigen Partnern ab. Wir sind dankbar und stolz darauf, so viele großartige Juweliere als unsere Partner zu haben. Wir distribuieren nach qualitativen und nachhaltigen Kriterien, was selbstverständlich keine neuen Partner ausschließt.       

Moderner Klassiker: Die Baume & Mercier Clifton Baumatic 10467 mit Manufakturkaliber BM13.
Moderner Klassiker: Die Baume & Mercier Clifton Baumatic 10467 mit Manufakturkaliber BM13.

BJ: Zu welchem Juwelier und Goldschmied passt Baume & Mercier?   

Meyer: Zu jenem Juwelier, Goldschmied oder Uhrmacher, der in Baume & Mercier eine attraktive Bereicherung für seine Kundschaft sieht. Wir bilden sowohl eine Bereicherung als Schweizer Maison für den Goldschmied, als auch eine Abrundung im bestehenden Uhrensortiment eines Juweliers. Da wir vom Manufakturkaliber bis zur brillantbesetzten Damenuhr eine gute Auswahl an Stahl- und Golduhren bieten, ist ein passendes Sortiment leicht zu finden. Wir wünschen uns eine hohe Kompetenz und Leidenschaft des Teams vor Ort und stehen Innovationen in Rahmen des klassischen Juwelierhandwerks offen gegenüber.   

BJ: Tut sich ein Rolex-Juwelier leichter mit der Marke als einer, der Baume & Mercier als Top-Marke führt?   

Meyer: Grundsätzlich spielt dies aus unserer Sicht keine entscheidende Rolle für den Erfolg von Baume & Mercier bei unseren Partnern. Themen wie Präsentation, Bedienung und Beratung sind entscheidend. Auch ist es ausschlaggebend, mit welcher Intensität gemeinsam Werbung betrieben wird.    

Im Modell Baumatic 10547 schlägt das Manufakturkaliber BM14 mit Goldrotor.
Im Modell Baumatic 10547 schlägt das Manufakturkaliber BM14 mit Goldrotor.

BJ: Welche Vision der Marke beim Juwelier haben Sie?   

Meyer: Meine Vision besteht aus vier „Säulen“. Die Clifton Baumatic ist der Eckpfeiler für Innovation & Expertise, die Classima kurbelt als Einstiegskollektion den Sell-out an, die Markensympathie wird mit den aktuellen Designs der Hampton gesteigert und die neue Riviera sorgt für Differenzierung.    

BJ: Große Uhrenmarken außer Rolex und Patek Philippe verabschieden sich zusehends vom Einzeljuwelier. Ist dies eine Chance für Baume & Mercier?  

Meyer: In der Tat beobachten wir diese Entwicklung auch. Und ja, dies ist eine Chance. Allerdings sollte das Nutzen der Chance aus unserer Sicht einhergehen mit Zuverlässigkeit und Partnerschaft, gepaart mit einer langfristigen Strategie. Konstanz ist dem Endverbraucher, dem Partner und zuletzt uns wichtiger als das Realisieren von Schnellschüssen.   

BJ: Welche strategische Bedeutung werden Werkstätten für Juweliere künftig haben?   

Meyer: In der Zukunft hat die Werkstatt eine hohe strategische Bedeutung. Zum einen ist sie ein Ausdruck handwerklicher Kompetenz, zum anderen können Serviceleistungen deutlich zeitnaher bearbeitet und dem Kunden wieder überreicht werden.     

BJ: Wird es im deutschsprachigen Raum Boutiquen von Baume & Mercier geben? 

Meyer: Nein.

Über Baume & Mercier

Die 1830 im Schweizer Jura gegründete Maison d’Horlogerie Baume & Mercier ist international renommiert. Das Uhrenhaus mit Sitz in Genf und Ateliers im Schweizer Jura bietet seinen Liebha-bern qualitativ hochwertige Zeitmesser. Mit einem subtilen Gleichgewicht zwischen dem Fokus auf Design und uhrmacherischer Innovation führt die Maison das hauseigene Know-how in Sachen Design und Technik weiter. 1988 schloss sich die Schweizer Uhrenmanufaktur dem Richemont-Konzern an.

Carsten Meyer
Carsten Meyer

Carsten Meyer (44) ist seit 2013 bei Baume & Mercier, seit einem Jahr Country Manager Northern Europe and Turkey. Zuvor war er im Juweliereinzelhandel tätig. Bisherige Stationen waren Christ Juweliere und Uhrmacher, Köln, Juwelier Dodenhof, Posthausen bei Bremen, sowie Juwelier Jasper, Lippstadt und Paderborn.

Teilen
Keine Kommentare

Hinterlassen Sie uns einen Kommentar

Verwandte Themen

Ähnliche Themen