"Laura kann Begeisterung erschaffen und übertragen. Genau das müssen unsere Mitarbeiter im Beratungsgespräch auch können", sagt Karin Hollfelder, rechts im Bild.
Mit Verkaufs-Turbo. Für Juwelier Hollfelder ist klar, warum Nanis erfolgreich ist: Sobald Emotion im Spiel ist, verkauft sich Schmuck besser. Bei Nanis hat Emotion einen Namen: Laura Bicego, die Inhaberin und Designerin der Marke. Wenn sie nach Oberstaufen kommt, wird’s glücklicherweise sehr emotional.
Blickpunkt Juwelier: Was wäre Nanis ohne ihre Chefin Laura Bicego?
Karin Hollfelder: Für uns nimmt sie den wichtigsten Teil ein. Sie lebt ihren Schmuck vom Haaransatz bis zur Fußspitze und übermittelt Lebensfreude. Mittlerweile war sie dreimal bei uns zur Neuheiten-Präsentation mit Mitarbeiterschulung. Jedes Mal waren unsere Mitarbeiter danach wie umgedreht. Laura kann Begeisterung erschaffen und übertragen – genau das müssen unsere Mitarbeiter im Beratungsgespräch auch können. Deswegen funktioniert die Marke Nanis bei uns.
BJ: Wie können Sie diese Laura-Energie bis zum Konsumenten tragen?
Hollfelder: Einfach nachmachen! Wir bekommen diese Energie von ihr, wir nehmen sie auf und transportieren sie weiter. Unser Business ist Emotion. Bei Nanis haben wir eine Menge davon.
BJ: Fällt der Verkauf leichter, wenn per Se viel Energie in der Marke steckt?
Hollfelder: Zunächst einmal haben wir es ja auch mit einem Produkt zu tun, das einzigartig ist. Wenn uns dann noch gelingt, was Laura gelingt, nämlich viel Energie und Emotion in das Schmuckstück zu legen und weiterzugeben, dann geht es einfacher. Das Produkt steht für sich und die Emotion steht für sich. Wenn wir diese beiden Sachen zusammenbringen, dann ist es relativ einfach, Nanis-Schmuck zu präsentieren und den Kunden davon zu begeistern.
BJ: Braucht es die Einzigartigkeit, die Aha-Momente des Schmucks, um besser verkaufen zu können?
Hollfelder: Die brauchen wir immer, jeden Tag. In der jetzigen Zeit ist der emotionale Zugang zum Schmuck sogar noch viel wichtiger als vorher. Der erste entscheidende Punkt ist die Bildsprache von Nanis. Bei Neuheiten haben wir immer schon viele Anfragen nur aufgrund der Bildsprache.
BJ: Was macht die Bildsprache der Marke aus, was den Style des Schmucks?
Hollfelder: Der Style ist ganz klar die Oberfläche. Kombiniert mit der Leichtigkeit und der Kompatibilität der einzelnen Schmuckstücke miteinander ist der Schmuck einzigartig. Nahezu alle Schmuckstücke der gesamten Kollektion sind miteinander kombinierbar, man ist nicht an einzelne Produktlinien gebunden. Dies alles wird am eindrücklichsten in der Bildsprache kommuniziert. Sie transportiert die Emotion.
BJ: Hat der Schmuck eine Meta-Ebene?
Hollfelder: Ja, so könnte man es sagen. Die Trägerin sieht in einem Ring nicht einen Ring, sondern den Teil eines Ganzen. Eines Gefühls. Eines Ausdrucks. Ein Nanis-Schmuckstück ist nie nur ein Produkt.
BJ: Gibt es eine typische Nanis-Kundin?
Hollfelder: Durch die besondere Oberfläche ist der Schmuck nicht ohne weiteres kombinierbar mit anderen Marken. Deshalb hat die Marke ihre Fans. Das Entscheidende aber ist, dass sich die Kundin bewusst für diese Marke entscheidet. Eine Nanis-Kundin bleibt Nanis-Kundin.
BJ: Können Sie sicher sein, dass der Style der Marke erhalten bleibt, schließlich ist die Designerin auch die Inhaberin?
Hollfelder: Richtig. Ich schätze an Nanis sehr, dass man die Tradition des Handwerks erkennt. Das ist keine italienische Marke, die eben mal erfunden worden ist. Alles passt. Daher glaube ich nicht, dass es zu einem Extrem-Sprung in der Kollektion kommen wird. Auf der anderen Seite ist die Marke modern und innovativ. Die Trends, die sie bringen, kommen eigentlich immer an.
BJ: Wie würden Sie die Art der Zusammenarbeit beschreiben?
Hollfelder: Nanis ist kundenorientiert. Wir hatten vor ein paar Monaten einen Sonderwunsch, bei dem ein Schmuckstück aus der Kollektion abgewandelt werden sollte. Es gab keine Diskussion, und das neue Schmuckstück kam in Rekordzeit zurück. Für uns war dies ein Zeichen, dass die Firma auch intern flexibel und gut aufgestellt ist.
BJ: Wie steht es um die Preisgestaltung der Marke?
Hollfelder: In unser Markenportfolio passt sie sehr gut. Das Preis-Leistungsverhältnis ist gut. Ich finde es auch sehr wichtig, dass der Schmuck in den unteren Preislagen beginnt. Nanis ist Luxus, keine Frage. Aber schon in den unteren Preislagen wird der Geist der Marke getroffen. Man muss den Schmuck zeigen, erleben, man muss mit ihm spielen, es muss unkompliziert sein. Dabei helfen die Einstiegspreislagen.