Die Preise für geschliffene Diamanten mit einem Karat oder weniger sind im September geringfügig gefallen. Dafür sind die Preise für Steine ab 1,5 Karat gestiegen.

Die Preise für Diamanten bis zu einem Karat sind im September um 0,5 Prozent gefallen, zeigen die Zahlen von Rapaport. In der Größenordnung von 0,3 bis 0,5 Karat ist derzeit ein Rekordvolumen an Diamanten verfügbar. So sind um rund fünf Prozent mehr Steine auf RapNet gelistet, als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es sogar 43 Prozent mehr Diamanten.

In der ersten Jahreshälfte haben sich die Diamantschleifereien mit Rohware eingedeckt und nun auch die Kapazitäten erhöht. Die Rohnachfrage war robust. Daher blieben anfangs auch die Preise stabil. Schließlich überstieg die Nachfrage das Angebot Rohmaterial. Bei Rohmaterialien, die zu Steinen unter einem Karat geschliffen werden, befürchten die Diamantschleifereien jedoch eine geringe Gewinnmarge. In Europa – in erster Linie in Belgien – gab es im Septemer einen eher schleppenden Geschäftsverlauf. Doch allmählich kommen die Händler wieder zurück. Lieferaten haetten es zeitweise schwierig gehabt, vor allem größere Steine zu beschaffen. Bei ausgefalleneren Diamanten war dieses Problem noch ärger.

Höhere US-Nachfrage

In den kommenden Wochen rechnen Experten mit einer höheren Nachfrage. Vor allem das Weihnachtsgeschäft in den USA sollte sich positiv auswirken – trotz eines leicht schwächeren Verbrauchervertrauens. Prognosen gehen von einer Steigerung der Einzelhandelsumsätze in einer Bandbreite von sieben bis 13 Prozent aus. So gibt es in den USA eine recht gute Nachfrage nach Diamanten von 1,50 bis 3 Karat – was den Preis in die Höhe treibt.

Der Markt für Diamanten mit Fantasie-Schliffen erweist sich als robust, da die Konsumenten alternative Formen suchen. So verzeichnen Händler steigende Verkaufszahlen bei Verlobungsringen in ausgefallenen Formen. So gibt es immer mehr Aufträge für Smaragd-, Prinzessinnen-Schliff oder für Radianten und Marquise. Ovale und Cushions schließen die Lücke zu den Brillanten. Übergrößen mit Fantasie-Schliff werden mit einem Aufschlag gehandelt – eine sehr gute Verarbeitung vorausgesetzt. Schlecht geschliffene Sonderanfertigungen sind hingegen nur schwer zu verkaufen.