Juwelier Berghammer in der Wiener Neubaugasse akzeptiert ab sofort Bitcoins als Zahlungsmittel für Uhren, Schmuck und Dienstleistungen. Der digitale Vorreiter erklärt, warum!
Karte, Cash oder Bitcoin? Bei Juwelier Werner Berghammer in der Neubaugasse in Wien ist diese Frage ab sofort Standard. Denn er ist der erste Juwelier Österreichs, der die digitale Währung als Zahlungsmittel für Uhren, Schmuck und Dienstleistungen akzeptiert. Wichtig zu erwähnen ist ihm dabei, dass die Bitcoins lediglich gegen Waren oder Serviceleistungen eingetauscht werden können – nicht gegen Bares.
Werner Berghammer kommt ursprünglich aus dem EDV-Bereich. Somit war es eine logische Konsequenz für ihn, seine beiden Geschäftsfelder – Technik & Uhren-Schmuck – zu verbinden. Bitcoins, also digitale Währungseinheiten, sind seit 2010 zumindest in der virtuellen Welt in aller Munde. Wer sich damals mit dem Thema beschäftigt und Bitcoins erstanden hat, hatte den richtigen Riecher. „Durch Bitcoins sind viele Menschen in sehr kurzer Zeit sehr reich geworden. Nur kann dieser Reichtum in den seltensten Fällen genutzt werden“, erklärt der Vorreiter.
Wir wollten wissen, wie das „Bezahlen“ mit Bitcoins im Detail funktioniert. „Angenommen, jemand möchte bei mir einen Einkaräter kaufen, der 10.000 Euro kostet. Tagesaktuell berechnen wir, was der Gegenwert in Bitcoins wäre. Dann überweist mir der Kunde diesen Bitcoin-Betrag auf mein digitales Wallet. Rund drei bis fünf Minuten später erhalte ich eine Bestätigung, dass die Bitcoins bei mir angekommen sind und der Kunde kann die Ware mitnehmen“, so Berghammer. „Jeder, der Bitcoins hat, weiß, wie das funktioniert“, ist er überzeugt. Wer aber ist die Zielgruppe dafür? Auch hier weiß der Juwelier Bescheid: „Der Durchschnittsbürger wird wahrscheinlich noch nichts damit anfangen können. Aber Technikaffine bzw. -interessierte aus der Generation zwischen 14 und 35 Jahren sind absolut die Zielgruppe.“
Bis dato hat das Finanzamt Bitcoins noch nicht als Zahlungsmittel legitimisiert, jedoch als Ware. Das heißt, Bitcoins können für ein Tauschgeschäft benutzt werden – genau so, wie es bei Juwelier Berghammer funktioniert. Jedoch: Steuerpflichtig ist die digitale Währung bereits – aber erst dann, wenn sie in Umlauf gebracht wird. Je nachdem ist Gewinn- oder Spekulationssteuer abzuführen.
Die digitale Währung ist auf dem Vormarsch, davon ist Werner Berghammer überzeugt. Und er ist der erste Juwelier, der auf diesen Zug aufgesprungen ist.
Bitcoin (engl. für „digitale Münze“) ist eine virtuelle Währung im internet. Die digitale Geldeinheit Bitcoin hat keinen festgeschriebenen Gegenwert. Das bedeutet, dass der Wert der Bitcoins ausschließlich aus dem jeweiligen Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage abhängig ist. Derzeit liegt der Umrechnungskurz von einem Bitcoin bei circa 10.600 Euro. (Stand 7.12.2017)
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