Das Rasterelektronenmikroskop-Bild zeigt sowohl auf dem kleineren Diamanten als auch auf dem inneren Hohlraum des Wirts natürlich Ätzmerkmale © Ivan Nikiforov für De Beers
Klein aber Oho: Das De Beers Institute of Diamonds zeigt einen ungewöhnlichen Diamanten namens „Beating Heart”. Nur rund 0,3 Karat groß, trägt er einen kleineren Diamanten in seiner Mitte.
Das „Beating Heart” (schlagendes Herz) wurde im De Beers-Institut Einrichtungen in Maidenhead, Großbritannien, analysiert. Bei dem 0,329 Karat schweren Diamanten der Farbe D vom Typ IaAB wurde ein innerer Hohlraum festgestellt, in dem ein kleinerer Diamant eingeschlossen ist, der sich innerhalb dieses Raums frei bewegen kann.
Die besondere Entstehungsgeschichte
Die Analyse legt nahe: Der ursprüngliche Kern bestand wohl aus qualitativ hochwertigem Diamant. Die anschließende Wachstumsschicht war jedoch wahrscheinlich minderwertig und faserig, gefolgt von einer weiteren „Außenschicht“ aus Kristall in Edelsteinqualität. Irgendwann zwischen der Entstehung des Steins und seiner Reise zur Erdoberfläche wurde die minderwertige Schicht weggeätzt. Nur das qualitativ hochwertigere Material – der äußere Diamant und der Kern – haben diesen Prozess überlebt.
„Das ‘Beating Heart' ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, was auf dem Weg des natürlichen Diamanten von der Entstehung bis zur Entdeckung passieren kann”, sagt Jamie Clark, Head of Global Operations am De Beers Institute of Diamonds.
Der Diamant bleibt ungeschliffen und wird nicht verkauft
Samantha Sibley, technische Ausbilderin bei De Beers Group Ignite, erklärt: „Ich habe in den letzten 30 Jahren in der Diamantenbranche noch nie so etwas wie das ‘Beating Heart' gesehen. Wir können jetzt die Entstehung und Struktur dieses natürlichen Exemplars beleuchten und sie mit anderen Diamantenexperten teilen.” Das Exemplar wird nicht geschliffen und poliert, sondern mit Zustimmung des Entdeckers VDG und mit Unterstützung des De Beers Institute of Diamonds zu Forschungs- und Bildungszwecken erhalten.
Für die erste Analyse wurden die von der De Beers Group Ignite entwickelten Instrumente DiamondView und SYNTHdetect verwendet. Es folgten optische und Rasterelektronenmikroskopie (SEM), Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie (FTIR) sowie Fluoreszenz- und Phosphoreszenz-Bildgebung.
Das „Beating Heart” reiht sich in eine kleine Gruppe ähnlicher natürlicher Diamanten ein, zu denen auch der weithin bekannte Matroschka-Diamant aus Sibirien gehört, der 2019 entdeckt wurde.
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