Schmuckmuseum Pforzheim zeigt etruskischen Ohrschmuck

Schmuckmuseum_Pforzheim_etruskische_Zierscheibe

Zierscheibe (Ohrschmuck), Gold mit Granulation, Etruskisch, 6. Jh. v. Chr. © Schmuckmuseum Pforzheim, Günter Meyer

Unikate der Geschichte und des Visuellen: Im Rahmen des internationalen Museumstages am Sonntag, dem 21. Mai, wird in der historischen Sammlung des Schmuckmuseums Pforzheim eine etruskische Zierscheibe (Ohrschmuck) im Original und in einer Ambrotypie ausgestellt. Diese Lichtmalerei betont jedes Detail des äußerst präzise gearbeiteten Ornamentschmucks auf eindrucksvolle Weise.



Gold mit Granulation

Aufgrund des sehr wohlhabenden Handelssystems blühte während der Orientalisierungszeit im 6. Jahrhundert v. Chr. der etruskische Goldschmuck auf. Mediterane Einflüsse von Syro-phönizischen Juwelieren brachten den Lehrlingen in Süd-Etrurien Techniken wie die Granulation bei. Hierbei wurde die Oberfläche mit winzigen Goldkügelchen übersät. Diese Kügelchen bildeten die Struktur der gesamten Ornamentik und waren dabei klein wie Staubkörner – bis heute ist dieses Verfahren unerreicht und spiegelt sich im etruskischen Ohrschmuck wider, welcher Teil der historischen Sammlung des Schmuckmuseums Pforzheims ist.

Um die technische Perfektion und gestalterische Raffinesse des Ohrschmucks auf eine neue und einzigartige Art erlebbar zu machen, wurde das nur viereinhalb Zentimeter große Schmuckstück mit der kontrastreichen Bildsprache der Ambrotypie eingefangen und auf eine 70 mal 90 Zentimeter große schwarze Glasplatte gebannt, worüber sich Museumsdirektorin Cornelia Holzach besonders freut. Das Werk wird am Sonntag, den 21. Mai 2023, um 11:30 Uhr, gemeinsam mit dem Original enthüllt.

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Kurt Moser und Barbara Holzknecht von „Lightcatcher” mit Schmuckmuseumsleiterin Cornelie Holzach und der frisch entstandenen Ambrotypie der etruskischen Zierscheibe. © Schmuckmuseum Pforzheim, Günter Meyer

Seherlebnis Ambrotypie

Ambrotypie, ein fotografisches Verfahren, das anno 1850 entstanden ist und Lichtmalereien auf Glas bannt, die weder manipuliert noch reproduziert werden können. Im Atelier „Lightcatcher” von Kurt Moser und Barbara Holztechnik wurde so die feine, ornamentale Materialstruktur der etruskischen Zierscheibe mithilfe einer selbstgebauten Korridor-Kamera eingefangen. Entstanden sind schwarz-silberne Bilder, deren Schärfe, die jedes Detail betont, charakteristisch für das fotografische Verfahren ist. Mehr dazu unter „Lightcatcher.it”. 

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