Schwingsystem transparent machen: Die Fertigung eigener Triebe und Räder durch Uhrenhersteller ist bekanntlich eine Ausnahme. Sehr ungewöhnlich ist, wenn sogar der hochkomplexe Unruhreif selbst hergestellt wird. Bei NOMOS Glashütte wird er in Serie produziert – einer für eine jede Uhr.

Frequenzbringer: Das Herz eines jeden Zeitmessers ist natürlich die Unruh. Das Rädchen, welches Teil des Unruh-Spirale-Schwingsystems ist und als Gangregler für den richtigen Takt und die Präzision der Uhr sorgt. NOMOS Glashütte lüftet seinen Vorhang zur Manufaktur und gibt anschaulich preis, wie einer der wesentlichen Bestandteile der Unruh – der Unruhreif – im Werk hergestellt wird.

Sieben unterschiedliche Werkzeuge

Um den Unruhreif exakt hinzubekommen, setzt NOMOS Glashütte sieben Werkzeuge in einem CNC-Drehautomaten ein. Das Material (Name: Declafor) ist eine besonders hochwertige Messing-Legierung aus Kupfer, Nickel und Zinn. Es hat exakt jene Eigenschaften, die für das wichtige Uhrwerks-Bauteil benötigt werden, zeichnet sich aus durch hohe Elastizität und gute Bearbeitbarkeit und ist außerdem nicht magnetisch und sehr korrosionsbeständig. Die Späne, die während der Herstellung des Unruhreifs abfallen, werden eingeschmolzen und wiederverwendet; die Legierung ist ungiftig und recycelbar.

Präzision bis zum Millionstel Gramm 

Eine hundertprozentig exakte Masseverteilung lässt sich in der Dreherei nicht erreichen. Jeder Unruhreif muss zum Abschluss noch einzeln ausgewuchtet werden. Dabei entfernt man beim Unruhreif winzige Mengen Material. Dies erledigt ein hochpräzises Messgerät, das Balance-O-Matic. Dieser Roboter misst die Unruh und beseitigt die Unwucht durch eine oder mehrere Fräsungen. Eine hochkomplexe Herstellung, zu der NOMOS Glashütte bei Kontaktaufnahme gerne mehr verrät (pr@glashuette.com).