Durchwachsen: So zeigen sich die Halbjahreszahlen der Kering-Group. Der Umsatz der Gruppe wuchs um 2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er liegt nun bei 10,1 Mrd. Euro. Zeitgleich gab die Gruppe eine Milliardentransaktion bekannt.

Der Reigen der Quartalsberichte der Luxusgüterkonzerne geht weiter. Gestern veröffentlichte Kering seine Halbjahreszahlen. Im Gegensatz zu LVMH und Richemont sind die Zahlen jedoch etwas durchwachsen. So lag das Wachstum im ersten Halbjahr bei 2 Prozent. Neben den Brillenmarken, weist einzig der Geschäftsbereich Schmuck, mit den Marken Boucheron, Pomellato und Qeelin, ein zweistelliges Wachstum auf. Die zu Kering zählenden Marken Gucci, Bottega Veneta und Yves Saint Laurent erwirtschaftet ein Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich.

Einstellig: Eine durchwachsene Bilanz

Der Konzernumsatz belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf 10,1 Milliarden Euro, ein Anstieg um 2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

• • Der Umsatz des direkt betriebenen Einzelhandelsnetzes (inkl. E-Commerce) stieg in Q2 um 4 %.
  • Regionale Entwicklung: Gutes Wachstsum in Asien-Pazifik und Japan, in Westeuropa solide und rückläufig in Nordamerika.
  • Die wiederkehrenden operativen Erträge im ersten Halbjahr auf 2,7 Milliarden Euro. Die wiederkehrende operative Marge betrug 27,0 %.
  • Der Nettogewinn belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf 1,8 Milliarden Euro.
  • Der freie Cashflow aus der Geschäftstätigkeit, ohne Erwerb und Veräußerung von Immobilien, betrug 2,1 Milliarden Euro und stieg um 4 %

Angelegt: Premium als sicherer Hafen

In seiner Analyse weist das Unternehmen auf den sich verstärkenden Trend zu Premium, den auch Kering zu spüren bekommt. So bleiben Kunden mit den höchsten Einkommens- und Vermögensniveaus von Inflation und sinkenden Realeinkommen relativ unberührt. Im Gegenteil: Zeitlose und hochwertigste Produkte werden in einer Zeit der Unsicherheit in Bezug auf andere Anlageklassen als sicherer Hafen gesehen. Infolgedessen hat sich der Markt für Schmuck, Uhren und bestimmte Lederwaren in letzter Zeit positiver entwickelt, so der Halbjahresbericht von Kering. Das spiegelt sich auch im zweistelligen Umsatzwachstum des Geschäftsbereichs Schmuck wieder.

Strategisches Investment: Eine Milliarden-Transaktion

Wie es scheint, ist Kering selbst auf den Trend zu Premium als sicherer Anlegerhafen aufgesprungen. Denn zeitgleich mit den Halbjahreszahlen 2023 gab der Konzern den Abschluss einer strategischen Partnerschaft mit Mayhoola bekannt. Mayhoola ist Eigentümer der Valentino-Gruppe. Mit einem Investment von 1,7 Milliarden Euro erwirbt Kering 30 Prozent der Aktien am italienischen Nobelunternehmen. Das Direktvertriebsnetz von Valentino umfasst 211 Geschäfte in mehr als 25 Ländern. Der Modekonzern erwirtschaftet im Jahr 2022 einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro und ein EBITDA von 350 Millionen Euro.