Immer mehr Luxus im Netz – auch Uhren und Schmuck

Dass der Online-Handel boomt, ist längst bekannt. Dass aber auch immer mehr Luxus im Netz ge- und verkauft wird, verwundert doch manche. Besonders interessant für die Branche: Immer häufiger werden auch Uhren und Schmuck online gekauft.


Yoox Net-A-Porter (YNAP), das Internet-Versandhaus für Luxuskleidung und Accessoires von Luxusgüterkonzern Richemont, lockt jetzt mit einer neuen Plattform für edlen Schmuck und Uhren. Der Grund: Es gibt zunehmend mehr Kunden, die „ohne zu zögern“ teure Accessoires auch online kaufen. YNAP sieht deshalb attraktive Wachstumschancen im Schmuck- und Uhrensegment und schätzt, dass es bis zum Jahr 2020 rund 100 Millionen Euro beisteuern könne.

Zwei Drittel der Schmuck- und Uhrenverkäufe auf Net-A-Porter stammen mittlerweile von den umsatzstärksten Kunden, die von der Gruppe als EIPs – Extremely Important People – bezeichnet werden. Kunden in den USA treiben den Verkauf von edlem Schmuck und Uhren für Net-A-Porter und Mr Porter voran. „Diese Angebotsexplosion an edlem Schmuck und Uhren zeigt, dass es keine Grenzen gibt, was Kunden bei uns online erwerben können. Und wir bekommen jetzt einen faszinierenden Einblick, wer diese Luxuskunden sind und was sie bereit sind, online zu kaufen“, erklärt Federico Marchetti, CEO von YNAP. Und er meint: „Wir haben die gesamte Branche mit der Einführung dieser neuen Kategorie überrascht. Das Potenzial unserer Online-Plattformen für Markenschmuck und Luxusuhren ist riesig“.

Die Plattform, die über die Net-A-Porter-Website zugänglich ist, wird edlen Schmuck von mehr als 40 Marken, darunter Tiffany & Co und Cartier, sowie ausgewählte Artikel zum Preis von mehr als 100.000 Euro anbieten. Ergänzt wird das Angebot durch umfangreiche Inhalte wie „how to“-Artikel, die den Kunden über die Aufbewahrung und Pflege von edlem Schmuck informieren, Stilinspiration bieten oder erklären, wie man einen Qualitätsdiamanten erkennt.

Netzkäufe: Beträge steigen kontinuierlich

Der höchste im Internet ausgegebene Betrag | Durchschnittswerte – Entwicklung im Längsschnitt

Der höchste im Internet ausgegebene Betrag stieg von 477,60 Euro (2006) auf 1.019,50 Euro (2016). | Quelle: Studie FHOÖ Digital Business 2017; n=1.258
Der höchste im Internet ausgegebene Betrag stieg von 477,60 Euro (2006) auf 1.019,50 Euro (2016). | Quelle: Studie FHOÖ Digital Business 2017; n=1.258

Immer mehr Konsumenten kaufen Produkte im Netz. Und immer mehr von ihnen sind heute bereit, durchaus auch größere Summen beim Online-Shopping auszugeben. Die Beträge, so eine aktuelle Erhebung, steigen jährlich kontinuierlich. Die Fachhochschule Oberösterreich, Campus Steyr, hat dieses Faktum in ihrer Studie zum Thema „Digitale Marktplätze & Webshops – Kann der stationäre Handel noch überleben?“ angeführt.

Untersucht wurde, welche Produkte der Konsument kauft, warum und wie. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Gesellschaft mit dem Online-Handel bereits maßgeblich verändert hat und weiter verändern wird. Online haben Verbraucher offenbar das Gefühl eines optimierten Preis-Leistungs-Verhältnisses bei den Produkten.

Fest steht jedenfalls: Der höchste im Internet ausgegebene Betrag ist seit der ersten Erhebung vor zwölf Jahren laut Studie jedes Jahr weiter nach oben gegangen. Waren es 2006 durchschnittlich 477,60 Euro, die im Netz als höchster Betrag ausgegeben wurden, so lag dieser im Jahr 2016 bereits bei satten 1.019,50 Euro. Die Tendenz ist weiterhin steigend. Insgesamt ist dies ein starkes Indiz dafür, dass die Hemmschwelle in Richtung Luxuskauf im Netz längst durchbrochen wurde.

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