Galeria Karstadt Kaufhof will in der Krise staatliche Unterstützung.
Heute stimmen die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof über den Insolvenzplan ab – und damit auch über das Schicksal der Warenhauskette.
Egal wie sich die insgesamt 1.000 Lieferanten, Vermieter und Beschäftigte heute in der Essener Messehalle entscheiden, auf dem Großteil ihrer milliardenschweren Forderungen werden sie in jedem Fall sitzen bleiben. Lehnen sie ab, wird der Konzern abgewickelt und vom Markt gefegt. Das würde einen Totalverlust für alle Gläubiger-Forderungen bedeuten. Stimmen sie zu, wonach es vor der Gläubigerversammlung aussieht, erhalten sie laut Insolvenzplan 100 Millionen Euro zurück. Das sind weniger als fünf Prozent ihrer Einsätze. Insgesamt soll es um über zwei Milliarden Euro gehen.
Galeria Karstadt Kaufhof war durch die Corona-bedingte Schließung aller Filialen in eine schwere Krise geraten und hatte Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Das Unternehmen berichtete damals, es erwarte allein in diesem Jahr durch Corona einen Umsatzverlust von einer Milliarde Euro. Mitte Juni kündigte der Warenhausriese dann an, im Rahmen seiner Sanierungspläne insgesamt 62 der 172 Warenhäuser schließen zu wollen. Dank der Zugeständnisse von Vermietern und Hilfen von Kommunen gelang es seitdem aber noch einmal die Zahl der Schließungsfilialen spürbar zu reduzieren. Auch die Zentrale des Konzerns in Essen soll bestehen bleiben. Durch den Sanierungsplan erhofft sich Galeria Karstadt Kaufhof mit dem österreichischen Investor René Benko, innerhalb weniger Jahre in die schwarzen Zahlen zurückkehren zu können.
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