Botswana ist nach Russland der zweitgrößte Diamantenproduzent. © Shutterstock
Botswanas Einnahmen aus dem Export von Rohdiamanten stiegen 2022 um rund ein Fünftel, da viele Käufer russische Ware mieden.
Ob und wie stark wirkt sich das Diamanten-Embargo vieler westlicher Staaten auf Russlands Wirtschaft bzw. den Alrosa-Konzern aus? Das bleibt eine offene Frage. Verlässliche Zahlen dazu fehlen. Klar ist aber, dass Botswana davon profitiert. Debswana, das Joint Venture der De Beers-Gruppe und der Regierung des südafrikanischen Staates, exportierte im Vorjahr Rohdiamanten im Wert von 4,588 Milliarden US-Dollar. Das entspricht gegenüber 2021 einer Steigerung von knapp 25 Prozent. In der lokalen Währung Pula beträgt das Plus sogar 48,3 Prozent.
Debswana betreibt die vier Minen Jwaneng, Orapa, Letlhakane und Damtshaa. Die beiden ersten gelten laut einer jüngst veröffentlichten Analyse von Mining Intelligence als die ergiebigste und wertvollste Lagerstätte weltweit – und steht für rund drei Viertel der gesamten Diamantenproduktion des Landes.
Mit der Karowe Mine, die sich im Besitz der kanadischen Minengesellschaft Lucara befindet, liegt in Botswana auch eine der wichtigsten Quellen für besonders große und hochwertige Diamanten.
Botswana rangierte im globalen Länderranking der Diamantenproduzenten 2021 mit 22,88 Millionen Carat auf Platz 2 hinter Russland mit 39,12 Millionen Carat. Und Rohdiamanten sind das mit Abstand wichtigste Exportgut des Landes.
Trotz des üppigen Geldregens, den die Edelsteine im Vorjahr für die Staatskassa gebracht haben, ist Staatspräsident Mokgweetsi Masisi mit der großen Abhängigkeit von den Diamanten nicht glücklich. 2020 waren die Diamantenverkäufe Corona-bedingt gegenüber 2019 von 3,05 Milliarden US-Dollar auf 2,02 Milliarden US-Dollar gesunken. Künftig sollen einem 2021 gefassten Plan zu Folge die anderen Bodenschätze des Landes – vor allem Kupfer, Nickel, Gold, Silber, Natriumkarbonat, Salz und Kohle – forciert und das Exportangebot besser diversifiziert werden.
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