
Ikonen der Selbstbestimmung: Helmut Newtons Frauen für Pomellato in Tokio. © Pomellato
Eine vorbildliche Idee: Schmuck im Dialog mit Kunst und Fotografie! Tokio steht in diesem Herbst ganz im Zeichen des italienischen Luxus. Gleich zwei große Namen der Branche, Bulgari und Pomellato, nutzen Ausstellungen in Japans Hauptstadt, um ihre Markenbotschaft neu zu inszenieren.
Pomellato: Schmuck im Spiegel der Helmut-Newton-Fotografie
Am 18. September 2025 eröffnete Pomellato im Omotesando Crossing Park die Schau „POMELLATO, HELMUT NEWTON & THE 80s“. Es ist die erste Einzelausstellung, die der Zusammenarbeit des Mailänder Hauses mit Helmut Newton gewidmet ist. Neben Newtons ikonischen Fotografien aus den frühen 1980er-Jahren wird auch eine kuratierte Auswahl der Pomellato Heritage Collection gezeigt. Von 1982 bis 1984 fotografierte Newton mehrere Kampagnen für Pomellato. Seine Arbeiten stellten Frauen nicht als passive Schmuckträgerinnen dar, sondern als selbstbewusste Persönlichkeiten, die Schmuck als Ausdruck ihrer Identität nutzten. Damit spiegeln die Bilder die Markenphilosophie von Pomellato wider: Schmuck zeigt, wer man ist, nicht, welchen Status man hat.
Zur Eröffnung erschienen prominente Gäste wie die globale Markenbotschafterin Philippine Leroy-Beaulieu, die Schauspielerin Yuriko Ishida und die Schauspielerin und Philanthropin Lin Chi-Ling, begleitet von internationalen Key Opinion Leaders und Redakteuren. Die Ausstellung läuft noch bis zum 6. Oktober 2025 und bietet Besuchern eine Zeitreise in die Bildsprache der 1980er-Jahre – eine Epoche, in der Pomellato mit Newtons Hilfe Schmuckwerbung in künstlerische Manifeste verwandelte.

Bulgari: Farben als kulturelle Brücke
Fast zeitgleich eröffnete Bulgari im National Art Center Tokyo seine bislang größte Ausstellung in Japan: „Bvlgari Kaleidos: Colors, Cultures and Crafts“. Sie läuft vom 17. September bis 15. Dezember 2025 und vereint fast 350 Meisterwerke, von High Jewelry und Archivstücken bis hin zu zeitgenössischer Kunst.
Die Ausstellung ist nach den griechischen Wörtern kalos (schön) und eidos (Form) benannt und versteht sich als kaleidoskopische Reise durch die Welt der Farben. Gezeigt werden sowohl Werke aus der Heritage Collection als auch Leihgaben privater Sammlungen. Ergänzt wird die Schau durch Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen wie Lara Favaretto, Mariko Mori und Akiko Nakayama, die mit Installationen und Videokunst eigene Interpretationen von Farbe beisteuern.
Besonders im Fokus steht Bulgari als „Master of Colored Gemstones“. Die Ausstellung zeichnet nach, wie das Haus im 20. Jahrhundert die Verwendung kräftiger Farbedelsteine revolutionierte. Neben klassischen Stücken aus den 1950er-Jahren, darunter kühne Kombinationen aus Rubinen, Saphiren und Smaragden in Gelbgold – sind auch seltene Meisterwerke wie das Collier Seven Wonders von 1961 zu sehen.
Unterstützt wird die Ausstellung vom Italienischen Kulturinstitut und der Italienischen Botschaft in Japan, was die enge kulturelle Verbindung zwischen beiden Ländern unterstreicht. Die Szenografie stammt vom japanischen Architekturbüro SANAA sowie vom italienischen Designstudio Formafantasma.

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