Schmuck und Uhrenindustrie in Deutschland: Rekordniveau 2022 wird nicht erreicht. Jedoch liegen die Volumina der dem Niveau des Jahre vor 2020. © Jan Faukner/Shutterstock.com
Weiter auf hohem Niveau: BV Schmuck+Uhren zeigt sich mit der bisherigen Entwicklung im Jahr 2023 zufrieden. Die Importe und Exporte laufen weiter auf hohem Niveau. Gegenüber dem Vorjahresquartal des Ausnahmejahres 2022 fallen sie nur vergleichsweise leicht zurück. Der Einzelhandel verzeichnete im Juni 2023 ein Umsatzplus von 0,1 Prozent.
Die Halbjahresbilanz des BV Schmuck+Uhren (BVSU) zeigt: Das extrem positive Vorjahr kann gerechnet über alle Bereiche nicht gehalten werden. Die Monate des zweiten Quartals 2023 liefern ein etwas schwächeres Ergebnis. Dennoch zeigt sich Guido Grohmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Schmuck+Uhren für das laufende Jahr positiv bis optimistisch: „Das vergangene Jahr 2022 war mit einem Plus von 20 Prozent ein absolutes Ausnahmejahr. Wir haben daher bereits im Herbst 2022 mit einer Konsolidierung gerechnet. Angesichts der Unsicherheit und der allgemeinen wirtschaftlichen Lage ist die Entwicklung bisher sehr zufriedenstellend.“
Zweites Halbjahr 2023: Anspruchsvoll und chanchenreich
Denn, die deutsche Schmuck- und Uhrenindustrie konnte den Schwung des erfolgreichen Jahres 2022 in das gesamte erste Halbjahr 2023 mitnehmen. Die Zahlen des 2. Quartals 2023 sind leicht schwächer als im Vorjahr. Grohmann sieht keine weiteren Rekorde. Vielmehr bewege sich der Markt seitwärts. Und er ergänzt: „Für das zweite Halbjahr rechnen wir nicht mit neuen Rekorden. Die Zahlen in diesem Jahr liegen jedoch über jener der Jahre vor 2020. Wir blicken daher mit Spannung auf ein anspruchsvolles, aber chancenreiches zweites Halbjahr.“
Einzelhandel: Nach leichter Schwäche wieder auf Rekordniveau
Das extrem gute Vorjahr zeigt im Einzelhandel seine Nachwirkungen. Die Monate des 2. Quartals liefen im Vergleich zu den Vorjahresquartalen. Es zeigt sich ein durchgängiges Branchenbild: April und Mai 2023 verliefen inflationsbereinigt schlechter als im Vorjahr. Die Juni-Zahlen hingegen bewegen sich auf Vorjahresniveau. In Zahlen ausgedrückt: Inflationsbereinigt erlebten die Einzelhändler im April ein Umsatzminus von 10,6 Prozent gegenüber dem April 2022, im Mai entsprach der Umsatzrückgang 7,6 Prozent, im Juni war hingegen der Umsatz mit +0,1 Prozent dann nahezu identisch zum Juni des rekordverdächtigen Vorjahres.
Schmuckindustrie: Auf Augenhöhe mit 2022
In der Schmuckindustrie zeigt sich beim Export nach einem extrem guten 1. Quartal ein Rückgang. Er liegt mit 668,8 Millionen Euro 12,6 Prozent unter dem 2.Quartal des Vorjahres. Vergleicht man die gesamten Zahlen für das erste Halbjahr, so liegen die Exporte der Schmuckindustrie mit 1,416 Mrd. Euro in 2023 zu 1,423 Mrd. Euro in 2022 auf nahezu gleichem Niveau.
Der Import von Schmuck lag im 2. Quartal 2023 bei. 519,6 Millionen Euro. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum bedeutet das einen Rückgang von 5,9 Prozent. Im Halbjahresvergleich sinkt der Import beim Schmuck auf ein Volumen von 995,8 Millionen Euro im Jahr 2023. Das ist ein Rückgang zu 2022 von 4,7 Prozent.
Die Zahlen in diesem Jahr liegen jedoch über jener der Jahre vor 2020. Wir blicken daher mit Spannung auf ein anspruchsvolles, aber chancenreiches zweites Halbjahr.
Uhrenindustrie: Weiter exportorientiert
Die Uhrenindustrie zeigt im 2. Quartal 2023 einen leichten Rückgang der Exporte um 5,8 Millionen Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das entspricht einem Rückgang um 1,4 Prozent. Im Halbjahresvergleich ist das Jahr 2023 mit 803,2 Millionen Euro immer noch um 0,4 Prozent stärker als das 1. Halbjahr 2022 mit 799,8 Millionen Euro. Besonders der Export von Uhrenteilen und Zulieferprodukten Made in Germany verzeichneten im ersten Halbjahr diesen Jahres ein einen starken Anstieg. Großuhren und Uhrwerke sind im Vergleichs schwächer.
Bei den Importen zeigt sich ein anderes Bild. Im Vergleich dazu gingen die Importe im ersten Halbjahr 2023 um 1,5 Prozent zurück und erreichte 1,13 Milliarden Euro. Der leichte Rückgang lässt sich insbesondere bei Armbanduhren und Großuhren zurückzuführen, während der Import von Zulieferteilen und Uhrwerken stieg.
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