
Taylor Swift auf Instagram: Ihr Verlobungspost mit Travis Kelce löste nicht nur Jubel bei Fans, sondern auch einen Hype im Uhrenmarkt aus. © Instagram
Ein einziges Bild kann den Markt bewegen: Taylor Swift hat mit ihrer Verlobungsankündigung nicht nur die Fans elektrisiert, sondern auch eine Vintage-Uhr von Cartier in den Fokus katapultiert. Ein Paradebeispiel, wie Social Media Nachfrage und Preise beeinflussen kann.
Taylor Swift verkündete auf Instagram ihre Verlobung mit Football-Star Travis Kelce, ein privater Moment, der schnell zum globalen Medienspektakel wurde. Mehr als 36 Millionen Likes machten den Beitrag zu einem der meistgeklickten Posts überhaupt. Auffällig im Bild: ein Kleid von Ralph Lauren und eine diamantbesetzte Cartier Santos Demoiselle am Handgelenk der Sängerin.
Nachfrage-Explosion bei Cartier
Innerhalb weniger Stunden verwandelte sich die Santos Demoiselle von einem eher unbeachteten Vintage-Modell in ein Objekt der Begierde. Auf Chrono24, der größten Plattform für gebrauchte Uhren, schnellten die Suchanfragen zeitweise um 1700 Prozent nach oben. Selbst Tage später liegt das Plus noch bei 375 Prozent. Auch andere Santos-Modelle profitierten: plus 24 Prozent Suchvolumen. Generell stieg das Interesse an Cartier-Uhren um 29 Prozent, was einen gewaltigen Wertschöpfungseffekt für die Richemont-Marke darstellt.

20 Millionen Dollar Werbewert ohne Budget
Die Schweizer Handelszeitung schätzen, dass der Post einen Wert von rund 20 Millionen Dollar für Cartier hatte. So viel hätte die Marke investieren müssen, um vergleichbare Reichweite über klassische Werbung zu erzielen. Zum Vergleich: Breitling gibt für seinen NFL-Sponsoring-Deal rund 30 Millionen Dollar aus. Cartier hingegen profitiert von einem völlig unbezahlten Hype, ausgelöst durch einen privaten Moment einer globalen Ikone.

Welche Lektion können wir lernen?
Der Fall zeigt eindrucksvoll, wie Social Media Kaufentscheidungen beeinflusst. Prominente können Trends auslösen, die selbst Vintage-Modelle in neue Höhen treiben. Für den Fachhandel bedeutet das: Online-Trends und virale Effekte können direkten Einfluss auf die Nachfrage im stationären Geschäft haben. Wer schnell reagiert, profitiert von der gesteigerten Aufmerksamkeit und kann Beratung, Expertise und Verfügbarkeit als Verkaufsargument einsetzen.
Cartier schweigt und profitiert
Offiziell hat Cartier bislang nicht auf den Hype reagiert. Ob die Santos Demoiselle neu aufgelegt wird oder ob die Marke den viralen Erfolg still genießt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Der „Swift-Effekt“ hat gezeigt, dass die Verbindung von Celebrity-Kultur, digitaler Reichweite und Luxusmarken enormes wirtschaftliches Potenzial freisetzt und Juwelieren einen Hinweis gibt, wie dynamisch sich Nachfrage durch soziale Medien entwickeln kann.

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