Mit einschlägigen Laborgeräten, die auch für den Kunden gut sichtbar sein können, wird die Expertise des Fachhändlers technisch veranschaulicht. © Juwelier Kopf, Feldkirch
Den sichtbaren Nachweis für die Expertise eines Juwelen-Fachhändlers liefert der Umgang mit professionellem Gerät, das Echtheit, Gewicht und Größe von Steinen oder auch anderem Material nachweist. Auch kleinere Juweliere schaffen damit Vertrauen beim Kunden und punkten als Diamantexperten mit umfassender Kenntnis der 4 Cs.
Wenn wir von ‚Diamantlabor‘ sprechen, ist jetzt keine hochwissenschaftliche Einrichtung gemeint. Aber doch zumindest die gängigen im Handel erhältlichen Hand- oder auch Standgeräte, die eine erste optische Prüfung ergänzen müssen.Das Mikroskop dient der Identifikation spezifischer Merkmale, die auf Prozesse des Steinwachstums hinweisen – Naturdiamanten weisen oft charakteristische Einschlüsse/Inclusions auf, die Laboratory Grown Diamonds (LGDs) fehlen. Spektroskopie dient der Analyse der inneren Steinstruktur und kann aufgrund der Lichtmuster Hinweise auf die Herkunft eines Steines geben. Die Fluoreszenz unter UV-Licht schließlich gibt Aufschluss darüber, ob es sich um einen natürlichen oder synthetischen Diamanten handelt.
ÜBERSCHAUBARER GERÄTEPARK
Und das erlaubt bereits, die Grundausstattung für einen Juwelier zu überschauen. Bestehend aus Mikroskop, Diamant-Tester, hochpräziser Waage zur Bestimmung des Karatgewichts, Lupen (Standard 10-fache Vergrößerung) für die tägliche Inspektion sowie Spektroskop und Polarisationsfilter. Juweliere, die sich als Diamantexperten auszeichnen wollen, sollten über umfassende Kenntnisse der 4 Cs (Carat, Color, Clarity, Cut) verfügen. Hier sind die Nachweise von Weiterbildungen bei renommierten Instituten wie GIA oder DGemG bestimmt von Vorteil. Die Zertifikate an der Wand verleihen nicht nur die Aura von Professionalität, sondern bestätigen darüber hinaus noch wirkungsvoll die Expertise des Juweliers, die Herkunft und Qualität von Diamanten präzise bestimmen zu können.
Kunden wollen vertrauen können, und erstklassige Ausbildung sowie präzise-sachliche Information sind die geeigneten Vehikel dazu. Natürlich wird nicht jeder Juwelier ein bestausgestattetes eigenes Diamantlabor benötigen. Die Grundausstattung dient allein schon der persönlichen Sicherheit, um die Expertise anderer für sich überprüfen zu können. Die Entscheidung für Art und Umfang der Ausstattung wird letztlich von verschiedenen Faktoren abhängen wie der Größe des Geschäfts, der Art des angebotenen Schmucksortiments und der Zielkundschaft. Größere Juwelierketten oder „High-End-Juweliere“ verfügen häufig über interne Labors, um die Echtheit und Qualität der Diamanten zu überprüfen. Kleinere Juweliere operieren häufig mit externen Zertifizierungslabors wie GIA oder IGI, um nur zwei Instanzen zu nennen, die ganz oben in der Zuverlässigkeitsskala rangieren.
Bausteine zum Erfolgsweg des Juweliers sind somit: Wie gut verstehe ich die Bedürfnisse meiner Kunden? Wie vermittle ich meine Diamanten-Kompetenz? Wie effektiv baue ich das Vertrauen zum Kunden auf und erhalte es für zukünftige Kaufentscheidungen …
KUNDEN WOLLEN VERTRAUEN
Sicherheit und Vertrauen in den Diamantenmarkt werden durch verlässliche Zertifizierungssysteme, aktuelle Ausbildungsangebote und transparente Geschäftspraktiken gewährleistet. Die Kunden werden zusehends hellhöriger, was Umweltverträglichkeit und Herkunft von Steinen angeht. Darum wird es kein Herumkommen geben: „Offene Kommunikation“ ist das Stichwort, die Eigenschaften und Herkunft der Diamanten und auch deren Marktprognosen (speziell bei LGD) sachlich darzustellen.
Vier Schritte für den Experten
⊕ Zertifikate: Zertifizierte Diamanten (GIA, IGI, HRD …) stärken das Vertrauen der Kunden.
⊕ Transparenz: Offene Kommunikation über die Eigenschaften und Herkunft der Diamanten.
⊕ Bildung: Aufklärung über die Unterschiede natürlicher und synthetischer Diamanten, 4 Cs.
⊕ Sicherheit im Markt: Gewährleistet durch klare und verlässliche Zertifizierungssysteme, fortlaufende Ausbildung und transparente Geschäftspraktiken.