Platin ist das edelste unter den Edelmetallen. Es ist seltener, schwerer und kostbarer als alle anderen Legierungen, die in der Schmuckproduktion zum Einsatz kommen. Doch die aktuelle Entwicklung ist relativ neu: Platin ist günstiger als Gold! Deswegen jetzt Platin!
Platin ist teurer als Gold. Das stimmt so auch heute noch. Doch dazu später. Jedoch – und das ist eine relativ neue Entwicklung: Der Preis pro Feinunze Platin ist niedriger als der für eine Feinunze Gold! Und das ist die Sensation! Seit Dezember 2015 liegt der Goldpreis über dem des vermeintlich teuersten Edelmetalls. Aktuell liegt der Kurs bei rund 25.000 Euro für den Kilo Platin und 34.000 Euro für den Kilo Gold. Das bedeutet aber nicht, dass Platinschmuck bzw. -ringe günstiger sind als goldene(r). Christian Odor von Meister erklärt, warum: „Wenn ein Ring in 18 Karat Weißgold 3.000 Euro kostet, dann kostet der gleiche Ring in Platin aktuell 3.070 Euro.“ Der Platinring ist also nach wie vor vermeintlich teurer als der Goldring? Warum ist das so? „Platin ist spezifisch rund 20 % schwerer als Gold – das heißt, der Käufer erhält beim Platinring rund ein Fünftel mehr an Material. Und das bei einem nur rund 3 % teureren Preis. Wenn Platin sich also weniger gut verkauft, kann das zum aktuellen Zeitpunkt eigentlich nur an einem Kommunikationsmanko des Juweliers bzw. Verkäufers liegen“, fasst Odor zusammen.
Platin im Wandel der Zeit
Was als minderwertiges Edelmetall und „platina“ (übersetzt „kleines Silber“) im Südamerika des 16. Jahrhunderts noch für Rätsel sorgte, ist heute das edelste aller Edelmetalle: Platin. Die Zeiten haben sich gewandelt, die Stile geändert, aber eines ist geblieben: die Exklusivität von Platin. Denn es ist äußerst aufwendig, das Platin aus dem Erz zu lösen und es von den anderen dabei gewonnenen Metallen zu trennen. Zusammen mit Platin kommen insgesamt neun weitere Metalle ans Tageslicht: Iridium, Osmium, Palladium, Rhodium und Ruthenium sowie Gold, Silber, Kupfer und Nickel. Für eine einzige Unze Platin müssen circa zehn Tonnen Erz abgebaut werden. Im Gegensatz dazu reichen für eine Unze Gold rund drei Tonnen Erz.
Argumente für Platin
mit denen der Juwelier überzeugen kann
Kein Materialverlust: Im Gegensatz zu Gold, das sich mit der Zeit abnutzt, kann es bei Platin lediglich zu einer Verformung, nicht aber zu einem Verlust kommen.
Hoher Reinheitsgrad: Platin wird meistens als Platin 950 verarbeitet, besteht also zu 95 % aus Platin.
Herausragende Trageeigenschaften: besonders für Allergiker geeignet
Seltener als Gold: Platin ist rund 30-mal seltener als Gold – Platin ist also etwas wirklich Besonderes.
Vollständig weiß: Im gegensatz zu Weißgold, dem weißes Material beigemischt bzw. das mit Rhodium überzogen wird, ist Platin durch und durch weiß.
Optimale Fasskraft: Platin gilt als das optimale Metall für das Fassen von Steinen.
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