„Wertpapier“: GIA-Zertifikate erhöhen die Sicherheit beim Diamantkauf und fördern ihn vielleich noch. © GIA
Auch wenn es bitter klingen mag: Um offizielle Zertifikate für edle Steine führt eigentlich kein Weg mehr herum. Ladeneigene Qualitätsüberprüfungen sind zwar ein nettes Add-on im Rahmen des Kundenservice und der Kundenbindung. Die zertifizierte Steinanalyse trägt aber vor allem die Initialen GIA, HRD und IGI. Und dann gibt es noch Tiffany.
Vorsprung durch Kompetenz und Altersvorrecht – so könnte man den weltweiten Stellenwert eines GIA-Diamant-Zertifikates umschreiben. Das Gemological Institute of America (GIA) wurde 1931 gegründet und beschreibt sich selbst als führende Authorität bei der Bewertung von Diamanten, farbigen Steinen und Perlen. Die vom GIA kreierten 4 C-Kriterien gelten nach wie vor als Säule der Diamantbewertung, auch wenn die Feingradierungen anderer Zertifizierungen etwas abweichend sind. Denn: Das GIA kann verglichen mit anderen Institutionen auf eine rund 40 Jahre längere Expertise verweisen.
Als eine Non Profit-Einrichtung streicht das GIA hervor, die erste Einrichtung in Sachen Expertise, Standards und Forschung & Lehre zu sein. International anerkannt, gilt ein GIA-Zertifikat als Top-Zertifizierung. Der weltberühmte Hope-Diamant mit seinen 45,52 Kt. wurde 1988 von … ja, der GIA klassifiziert. Preise für GIA-Zertifizierungen lassen sich auf der GIA-Homepage ablesen, Überrraschungen bleiben damit aus: Ein ‚Diamond Grading Report‘ bis 0,99 Kt. kostet laut aktueller Preisliste 78 US-Dollar, eine Laser-‘Report number‘ ab 12 US-Dollar aufwärts. Leider bietet GIA keine Niederlassung in Europa mehr, Antwerpen wurde 2022 geschlossen. Das unter den weltweit rund einem Dutzend Niederlassungen zu findende ‚Carlsbad‘ trägt ein CA dahinter – für Kalifornien. GIA-Gutachten (auch für LGD) können – je nach Auftragslage – bis zu einigen Wochen dauern.
Zentrum Antwerpen für Europa
Antwerpen ist so etwas wie der europäische Gegenpol zu der US-Power des GIA. Gleich zwei Zertifikate von Stellenwert, IGI ( International Gemological Institute) sowie HRD (Hoge Raad voor Diamant – Hoher Rat für Diamant) basieren im europäischen Diamant-Mekka Antwerpen. Das 1975 gegründete IGI beschreibt sich selbst als „the world’s largest independent gemological laboratory“ und liefert seit nahezu 50 Jahren genaue und zuverlässige Diamant-Zertifizierungen. IGI hebt auch seine Vorreiterrolle in der LGD-Klassifizierung hervor, davon ausgehend, dass man bereits im Jahr 2008 den künftigen wichtigen Markt-Stellenwert synthetischer Diamanten erkannt habe. Zusätzlich sei noch das EGL (European Gemological Laboratory) mit seinem US-Ableger erwähnt, das den Anbieterkreis für gängige und zuverlässige Stein-Zertifikate abrundet.
Tiffany & Co: Sicherheit im eigenen Namen
Wer seit nahezu 200 Jahren in der ‚Haute Joaillerie‘, exakt seit 1837, tätig ist, darf offenbar eigene Wege gehen. Tiffany liefert neben „Ikonischen Verlobungsringen“ und dem „Tiffany Erlebnis“ auch sein eigenes Zertifikat, das die „Echtheit, Integrität und Qualität“ mit „höchsten Bewertungsstandards aufrecht“ hält. Sog. Konfliktdiamanten gegenüber setzt das Haus auf eine „Null-Toleranz-Politik“. Insgesamt scheint der Publikumserfolg für den eigenen Weg der Luxus-Weltmarke in Türkis zu sprechen.
IGI: Jahrzehnte Expertise. Das Institut streicht heraus, Diamanten und Edelsteine etc. an so vielen Locations weltweit wie keine andere zu zertifizieren.
HRD Antwerp: Der „Hohe Rat“ in Antwerpen steht für europäische Qualität in der Zertifizieurung von Diamanten oder Schmuck. Laboratorien in Antwerpen, Mumbai oder Dubai garantieren das mit dem neuesten Stand der Technik.
GIA: Das GIA ist seit 1931 und seither noch immer die Institution für Fachexpertise. Auch aktuell erhält die GIA sicherlich Rückenwind, weil Konsumenten zunehmend Top-Zertifikate verlangen.
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