Die Edelsteinwelt trauert um einen hochgeschätzten Freund und Kollegen – und um ein weltweit anerkanntes Ausnahmetalent. Ende Dezember verstarb Tom Munsteiner unerwartet im Alter von nur 54 Jahren.

Tom Munsteiner. Für Fachleute und Edelstein-Liebhaber auf der ganzen Welt steht dieser Name für einzigartige Schliffe und Steine von besonderer Leuchtkraft. Tom Munsteiners ebenso meisterliche wie kreative Techniken machten ihn international zu einer führenden Größe.

Charakteristisch für seine Arbeiten waren die Verbindung der „inneren Architektur des Steins“, die sich in geometrischen Formen, wie etwa Prismen und Kreise, zeigen mit kugeligen, organisch-weichen Rundformen.

So entstanden nicht nur einzigartige Geometrien aus dem Stein selbst heraus, sondern gleichzeitig weisen die Steine auch eine enorme „innere“ Leuchtkraft auf. Das meisterlich vollendete und kreative Herausarbeiten dieser „faszinierenden Spiele des Lichts in seinen naturgegebenen Formen“ (Atelier Munsteiner), wurden so zu Tom Munsteiners Markenzeichen. Seine Arbeiten sorgten weltweit für Aufsehen und erhielten zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

Dabei ist sein Werk höchst umfangreich und beschränkt sich nicht auf das Schleifen von Schmuck-Edelsteinen. Skulpturen und Kacheln, etwa Fensterkacheln in Achat, zählen ebenfalls zu seinen unvergesslichen Objekten. Besonders geschätzt wurde er auch in den USA, wo sein größtes Werk steht: „Visions in Crystal“, eine über 1,8 Meter hohe Bergkristallskulptur, die aus 264 Kacheln aus Bergkristallquarz, Citrin und Rauchquarz besteht, die in Aluminium eingerahmt sind.

Tom Munsteiner wurde 1969 in Bernkastel-Kues geboren und trat beruflich in die Fußstapfen seines Vaters Bernd, ebenfalls ein über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannter Edelsteinschleifer. Mehr als 25 Jahre lang führte er gemeinsam mit seiner Frau Jutta das gemeinsame Familienunternehmen „Atelier Munsteiner“.

Jörg Lindemann: „Nicht zu schließende Lücke“

In tiefer Betroffenheit würdigte auch Jörg Lindemann, Geschäftsführer des Bundesverbands der Edelstein- und Diamantindustrie den Verstorbenen.

„Der viel zu frühe Tod von Tom Munsteiner hat nicht nur seine Familie, seine vielen Freunde und Weggefährten sondern auch die Fachwelt zutiefst erschüttert. Sein plötzlicher Tod im Alter von 54 Jahren reißt eine nicht zu schließende Lücke in der hohen Kunst der modernen und zugleich handwerklich perfekten Edelsteingestaltung, für die er seine ihm eigene Handschrift und Formensprache entwickelt hat. Die Kreationen seines Lebenswerkes, welche unauslöschlich mit seinem Namen verbunden sind, finden sich weltweit in bedeutenden Museen und Privatsammlungen ebenso wie zu Schmuck verarbeitet bei den Top-Juwelieradressen. Zahlreiche hochkarätige internationale Preise säumen seinen beruflichen Lebensweg und untermauern seine Ausnahmestellung. Tom Munsteiner ist neben seinem herausragenden Können aber auch als stets liebenswürdige, humorvolle, bodenständige, immer hilfsbereite und ohne jegliche Allüren agierende Persönlichkeit zu würdigen. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.”