Premium Juweliere wissen: Events waren früher für die Kundenbindung gut, heute sind sie ein wichtiges Verkaufsinstrument.
Events und vor allem Einzelevents haben sich als wichtiger Umsatzmotor beim Premium-Juwelier herauskristallisiert. Ob Abendessen mit Corona-konformem Catering-Angebot, ob Dachterrassen-Party am Samstagvormittag oder Einzelgespräche am Beratungstisch. Kreative Event-Juweliere zählen zu den aktuellen Gewinnern.
Premium Juwelier und Marken – Einzel-Events als Verkaufsinstrument
Bereits nach dem ersten Lockdown hatte Juwelier Christoph Kuhnle aus Fürth, einer der eventstärksten Händler der Zunft, ein Corona-Resümee ziehen können. Die Sache mit den Events hatte sich geändert. Schon vor dem fiesen Virus hatte er gemerkt, dass die Veranstaltungen im herkömmlichen Sinn nicht mehr so ziehen. Klassische Veranstaltungen mit Programmpunkten, Reden und Essen seien gar nicht so sehr im Interesse seiner Kunden (zu denen er oftmals eine durchaus private Beziehung aufgebaut hat). Habe er Events früher als Kundenbindungsinstrument gesehen – nach dem Motto: Juwelier Kuhnle stellt sein Leistungsspektrum unter Beweis – seien sie heute Verkaufsinstrument. Und zwar im Sinne des Kunden. Bereits im Jahr 2019 habe er gespürt, dass die Kunden den kommerziellen Charakter der Events ausdrücklich wünschen.
Der neue Weg: „Eigentlich waren lockere Brunchs Samstagfrüh zwischen 11 und 14 Uhr auf der Terrasse mit Musik und guter Präsentation der Ware genauso erfolgreich wie die großen Events der Vergangenheit“, sagt Kuhnle. Diese Einschätzung unterstreichen die Umsatzzahlen. „Seit drei Jahren verkaufen wir auf Events plötzlich sehr gut“, berichtet Kuhnle. Beispiel hierfür: Bei der ersten Auflage seines Eventformats „Glam Room“ hatten elf Manufakturen ihre Produkte in lockerer Atmosphäre vor 200 geladenen Gästen auf dem Sonnendeck mit Cocktails und Flying Buffet präsentiert. Mittlerweile gibt es dieses Format in verkleinerter Form im Ladengeschäft und die Kunden können wie auf einer Messe umherwandeln.
Zum Dinner hat Thomas Haenschen und sein Team von Juwelier Jacobi aus Stuttgart geladen. Gemeinsam mit der Firma Schaffrath gab es ein Homecoocking mit einem örtlichen Top-Gastronom. Das Juweliergeschäft wurde für einen Abend zum Restaurant. An zehn weit auseinandergezogenen Tischen saß je ein Pärchen und ließ sich ein Fünfgangmenü schmecken. Als Zwischengang gingen Präsentationsladen mit Schmuckstücken von Schaffrath und aus dem eigenen Atelier herum.
Warum aber funktionieren Events beim Kunden derzeit so gut? Sylke Wortmann von Juwelier Steinbreder aus Melle hat eine Antwort: „Ich hatte gedacht, in schlechten Zeiten brauchen meine Kunden Schmuck am allerwenigsten. Genau umgekehrt ist es gekommen“, sagt sie. Der Grund: „Gerade in schwierigen Zeiten, in denen viele Menschen Verzicht erleben, kann Schmuck helfen Wertschätzung auszudrücken – sowohl gegenüber einem selbst als auch gegenüber den Liebsten.“ Sprich: Schmuck gibt eine Antwort. Je enger die Beziehung des Kunden zu seinem Juwelier, desto leichter kann diese Antwort ankommen.
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