Wissenschaftler des GIA haben mit Nickel behandelte Spinelle entdeckt. Was bedeutet die Manipulation der Steine für den Edelsteinmarkt?

Kurioser Fund: Dem Gemmological Institute Of America liegt ein Paket mit Spinellen vor, die eine besondere Behandlung erhalten haben. Die Steine wurden dem Nickeldiffusionsverfahren unterzogen. Ursprünglich war man von einer Behandlung mit Kobalt ausgegangen. Das Paket mit den Steinen wurde von einem GIA-Forschungsteam aus Bangkok zur Untersuchung nach New York geschickt.

Die Behandlung mit Nickel ist laut den Forschern nicht aus der gemmologischen Literatur bekannt. Die behandelten Steine änderten ihre grünlich-blaue  zu einer blasseren Farbe. Gleichzeitig wurden durch die Nickelbehandlung auch Risse geschlossen, die durch den Einfluss von Hitze entstanden sind.

GIA: Konsumenten schützen

Susan Jacques, Präsidentin und CEO des GIA sagt: „Die Entdeckung dieser neuen Behandlung unterstreicht, wie wichtig die unabhängige Forschung des GIA ist, um Konsumenten zu schützen und dafür zu sorgen, dass sie und der globale Edelstein- und Schmuckhandel sich bei ihren Käufen sicher fühlen können.“

Kommerziell behandelter Farbedelstein

Dass Farbedelsteine künstlich gefärbt werden können, ist nicht neu. Vor allem Topas und Quarz werden durch physikalische und chemische Verfahren künstlich gefärbt. Beispielsweise werden die Steine mit ultradünnen Schichten aus Titan oder Gold versehen. So entstehen Farbnuancen in Rosa bis Rot, Grün oder Petrol.

Auch die Bestrahlung mit Gammastrahlung oder Beschuss mit Neutronen oder Elektronen kann die Farbe von Steinen verändern. Bei Topas entstehen so etwa die beiden beliebten Farben „Siwss Blue“ und „London Blue“.

Die Behandlung eines Farbedelsteins kann also durchaus gewünscht sein. Die Transparenz ist sowohl beim Fachhandel als auch bei den Endkunden jedoch sehr wichtig. Schulungen, wie etwa von Richard Hans Becker, können dabei helfen, dem Thema Farbedelstein näherzukommen und Kunden die bestmögliche Beratung zu bieten.