Funktionsuhren
Ob Smartwacht, Connected Watch oder mechanische Uhren mit ganz besonderen Funktionen: Eine Uhr muss heute viel mehr können, als nur die Zeit anzeigen. Was liegt gerade im Trend? Wonach suchen die Konsumenten? Ein Markteinblick.
Per Definition sind Funktionsuhren Uhren mit Funktionen. So weit, so klar. Um welche Funktionen es sich dabei aber handelt, ist schon etwas verschwommen. Und die Definitionen driften gänzlich auseinander, wenn man die Aussagen des Fachhandels mit jenen der Konsumenten vergleicht. Was also Funktionsuhren? Welche Anforderungen müssen und sollen sie erfüllen?
SMART ALS FUNKTION
Generell soll gesagt sein, dass die Branche, wenn sie von Funktionsuhren spricht, jene Uhren meint, die als sogenannte Connected- oder Smart-Watches gelten. Funktionen also, die für die Branche relativ neu sind. Doch schon hier tun sich riesige Unterschiede auf. Denn smart ist nicht gleich smart. Begibt man sich in den Vergleichs-Dschungel, fällt schnell auf, dass es unzählige verschiedene Funktionen gibt – sei es im Sport-, im Gesundheits-, im Social Media- oder im Notifications-Bereich. Da den Durchblick zu behalten, fällt oft nicht so einfach.
SMART IST ANGEKOMMEN
Eine Umfrage aus dem Uhren-Monitor 2022, bei der über 4.000 Personen zwischen 20 und 69 Jahren (=Bevölkerung) respektive über 5.000 Personen zwischen 20 und 69 Jahren, die bereit sind, mehr als 1.000 Euro für eine Uhr auszugeben (= Exklusiv-Käufer), befragt wurden, zeigt, dass 27 Prozent der Bevölkerung und 44 Prozent der Exklusiv-Käufer Besitzer einer Smartwatch sind. Das heißt, nahezu ein Drittel bzw. die Hälfte der Befragten outet sich als Smartwatch-Träger. Und auch in Sachen Kaufabsicht zeigt die Gewichtung deutlich, dass rund zwei Drittel der Bevölkerung und drei Viertel der Exklusiv-Käufer einen Kauf zumindest in Betracht ziehen. Smart ist also angekommen – zumindest beim Konsumenten. Ist das auch im Fachhandel so oder lässt sich der Juwelier hier vielleicht ein gutes Geschäft entgehen?
WELCHE ANFORDERUNGEN SIND GEFRAGT?
Doch was erwarten sich Konsumenten nun eigentlich von einer Smartwatch – um welche Funktionen geht es ihnen? Auch dazu hat der Uhren-Monitor interessante Zahlen auf Lager. So wurde beispielsweise gefragt, welche Anforderungen in Sachen Verarbeitungsqualität, Optik, Bedien- und Nutzungskomfort, Akku, Navigation/Outdoor, Gesundheit & Sport, Kommunikation & Unterhaltung oder smarte Funktionen den Interessenten besonders wichtig wären.
Die Ergebnisse zeigen einmal mehr, dass Konsumenten bei Smartwatches ähnliche Dinge suchen, die auch bei herkömmlichen Uhren wichtig ist. Eine gut ablesbare Uhrzeit beispielsweise ist durchaus ein Kriterium, das auch bei anderen Uhren für ein Ja oder Nein in der Kaufentscheidung sorgen kann.
Zusätzlich stehen natürlich die Themen Ladegeschwindigkeit, Ladequellen, Usability, Kompatibilität mit dem Smartphone, besonders mit Blick auf Infos über neue Anrufe oder Nachrichten, der Steuerung für Smart Home oder mobiles Bezahlen im Mittelpunkt.
FUNKTIONSUHR vs NUR SMARTWATCH
Doch Funktionsuhren sind nicht nur Smartwatches. Denn besondere Funktionen sind nicht nur bei den Technik-Spezialisten zu finden. Auch herkömmliche Anbieter stehen für besondere Funktionen. Und wie die Zahlen aus dem Uhren-Monitor zeigen, sind es auch andere Uhrenarten, die bei den Befragten als besonders interessant gelten. So werden zum Beispiel auch Militär-, Taucher-, Flieger- oder mechanische Sportuhren genannt. Und damit kommen auch andere Uhrenhersteller bei den Funktionsuhren ins Spiel. Denn mit besonderen Funktionen, die es nicht bei jeder Uhr gibt, können sie bei den Konsumenten punkten. Sei es eine besonders lange Batterielebensdauer oder Funktionen, die im Nicht-Alltäglichen gesucht werden.
Mechanik alleine reicht nicht
Eines ist klar: Mechanik alleine ist heutzutage für den Juwelier wohl nicht genug. Und das gilt wohl für alle Branchenteilnehmer – einerlei ob Basic-, Mittelklasse- oder Premium-Juwelier. Schließlich gibt es auch in allen Sparten Anbieter in Sachen Smartwatches und/oder Funktionsuhren, die hier im passenden Umfeld präsentiert werden können. Außerdem sollte sich der Fachhandel diese Chance keinesfalls entgehen lassen.
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