GfK: Verbraucherlaune hellt sich auf

Mit den ersten Lockerungen in der Coronakrise hellt sich die Verbraucherlaune in Deutschland wieder etwas auf. Für Juni sagen die GfK-Marktforscher einen Anstieg ihres Barometers um 4,2 auf minus 18,9 Punkte voraus.


“Die Verbraucher in Deutschland erholen sich im Mai ein wenig vom Schock, der durch die Covid-19-Pandemie ausgelöst wurde”, erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl. “Wir haben offenbar den Tiefpunkt erreicht”, ergänzte er im Interview mit Reuters TV. Bürkl sprach von einem “kleinen Licht am Ende des Tunnels” und der Hoffnung, dass “wir mit der weiteren Öffnung der Wirtschaft auch wieder ein langsam steigendes Konsumklima sehen werden – wenn auch auf niedrigem Niveau”.

Er fügte hinzu: “Dennoch ist die Verunsicherung unter den Konsumenten groß.” Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel um 2,2 Prozent und damit so stark wie seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 nicht mehr. “Die Konsumenten sehen die deutsche Wirtschaft bei weitem noch nicht über den Berg und eine schwere Rezession auf sich zukommen”, sagte Bürkl. “Die Angst vor Jobverlust bleibt hoch und dies erweist sich neben den Einkommenseinbußen derzeit als ein wichtiges Konsumhemmnis.” Darauf müssten sich Händler und Hersteller weiter einstellen. “Erst wenn aus Einkaufen wieder Shoppen wird, kehrt die Konsumlaune zurück”, sagte DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle. Denn erstens drückten die Maskenpflicht und das Abstandsgebot auf die Konsumlaune der Menschen und machten Einkaufen zur lästigen Pflichtübung. “Zweitens müssen die Menschen wieder das Gefühl haben, dass ihr Arbeitsplatz und damit ihr Einkommen sicher ist.” Das sei vor allem von entscheidender Bedeutung für größere Anschaffungen.

Die Konsumenten schätzten lauf GfK ihre künftige Finanzlage – nach dem drastischen Rückgang im Vormonat – nun wieder einen Tick besser ein. Dennoch führten Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit bei vielen Haushalten zu deutlichen Einkommenseinbußen. Bürkl: “Für eine Reihe von Selbstständigen, etwa aus dem Kulturbereich, ist noch kein Ende des Lockdowns abzusehen.” Ihre Einkünfte liegen demnach weiter bei null. Die Bereitschaft, wieder größere Einkäufe anzugehen, hat sich derweil leicht erhöht.   (Quelle: Reuters)

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