(Interview Teil 1) Raymond Weil stellt sich neu auf

Raymond Weil Österreich BPJ

Raymond Weil Luxusuhren: Ein Klassiker kehrt zurück.

Nach ihrem erfolgreichen Auftritt im englischsprachigen Raum kehrt die Marke RAYMOND WEIL nach Deutschland und Österreich zurück. Mit CEO Alexander Seidl und dem Vertrieb A. Weiner hat die Marke erfahrene Branchenkenner im Rücken, die die Wiederbelebung mit Expertise begleiten.



Die Schweizer Luxusuhren-Marke RAYMOND WEIL kommt zurück nach Deutschland und Österreich. CEO Alexander Seidl spricht im Interview mit BLICKPUNKT JUWELIER sowohl über Chancen als auch über Versäumnisse.

BLICKPUNKT JUWELIER Herr Seidl, was hat Sie dazu bewogen, den Vertrieb für RAYMOND WEIL in Deutschland und Österreich zu übernehmen?

ALEXANDER SEIDL: Es war die Tatsache, dass die Marke RAYMOND WEIL bereits etabliert am Markt ist. Man kennt sie, denn sie hat eine langjährige Tradition und war sehr erfolgreich im deutschsprachigen Raum.

Es ist eine Marke, die man im Fachhandel wiederbeleben muss, weil sie so eine lange Geschichte hat. Sie wurde fünf Jahre lang im deutschsprachigen Raum nicht vertrieben. Somit hat man uns gebeten, hier unterstützend eine Partnerschaft einzugehen. Es gibt noch einen weiteren Vorteil: Die Marke ist bekannt, aber nicht negativ besetzt in den Köpfen der Kunden und Fachhändler.

BPJ: Wie haben sich die Anforderungen im Markt Ihrer Meinung nach in den vergangenen Jahren verändert?

SEIDL: Man muss an dieser Stelle ganz klar sagen, dass man bei RAYMOND WEIL den Markt nicht direkt in die Hand genommen und betreut hat und damit auch Marktanteile in diesem Preissegment anderen Marken kampflos überlassen hat.

Das ist sicher mit nicht unerheblichem Aufwand wieder gut zu machen, denn es sind starke Marken, die viel Budget und eine starke Gruppe im Rücken haben – etwas, das RAYMOND WEIL als unabhängiges Familienunternehmen nicht hat. Der Vorteil für den Fachhandel ist, dass er mit der Marke für die nächsten fünf bis zehn Jahre als Umsatzbringer rechnen kann – gepaart mit der Unterstützung unserer Gruppe, dem Know-how und der Expertise, die wir haben.

Raymond Weil Freelancer
Darauf darf sich der deutschsprachige Raum unter anderem freuen: Uhren im sportlich-klassischen Design der „Freelancer“ Kollektion von RAYMOND WEIL.
Raymond Weil Uhrenfachhandelsmarke Zitat

BPJ: Das ist eine Ansage.

SEIDL: Absolut. Erstens ist die Marke unabhängig und in Familienbesitz. Sie gehört zu keiner der drei großen Gruppen, die den Fachhändlern harte Vorgaben machen, und in hohem Maß mitbestimmen, dafür, dass die Händler diese Marken überhaupt führen dürfen. Die Daumenschraube, die da gefühlt angesetzt wird, kommt nicht sonderlich gut im Fachhandel an und macht das Ganze letztlich auch ein bisschen unberechenbar für den Fachhandel. Schließlich weiß durch dieses Vorgehen niemand wirklich, was ihm für die kommenden Monate oder Jahre blüht.

BPJ: Und Sie können garantieren, dass das bei Ihnen anders ist?

SEIDL: Auf jeden Fall. Bei RAYMOND WEIL darf man sich sicher sein, dass die Marke nicht so tickt, wie die ganz großen Unternehmen. Wir sind an langfristigen Kooperationen interessiert. Und wir sind als 360-Grad-Partner für den Kunden da. Das heißt, wir begleiten ihn vom Erstgespräch mit der Auswahl der Kollektionen bis hin zur Positionierung im Markt. Wir kümmern uns um die tägliche Betreuung durch unsere Mitarbeiter und  stehen auch beim After-Sales-Service und beim Marketing an der Seite der Juweliere. Wir machen alles für unsere Kunden.

Raymond Weil Uhrenfachhandelsmarke Annegreth Mehlfeld Alexander Seidl Interview
Zu Gast im Verlag in Wien: Alexander Seidl im Gespräch mit Blickpunkt Juwelier Redakteurin Annegret Mehlfeld.

BPJ: Welche Anforderungen haben Sie an Juweliere, mit denen Sie zusammenarbeiten möchten? Und wo liegt preislich der Einstieg?

SEIDL: Der Einstieg liegt bei 25 Uhren – das sind preislich in etwa für die erste Kollektion um die 18.000 Euro. Die Anforderung, die wir an den Fachhandel stellen, ist dass der Händler an die Marke RAYMOND WEIL glaubt. Dass er mit uns geht, sich hinter die Marke stellt, und den Markt wieder neu bespielt oder reanimiert.

BPJ: Wo gehen die Uhrenmodelle von RAYMOND WEIL preislich los?

SEIDL: Unsere Uhren beginnen preislich im unteren vierstelligen Bereich, bei 1.095 Euro für die “Toccata” aus  der Damen-Kollektion, und es ist noch  Luft nach oben. Wir sehen uns als Einstiegsmarke für den Luxus-Bereich. Tatsächlich darf der Fachhändler sich eigentlich in Preislagen unter dem vierstelligen Bereich kaum mehr bewegen und muss aufgrund der Inflation und aller damit verbundenen Preissteigerungen und Kosten mit Selbstverständnis diese Preislage abbilden, wenn er Umsätze generieren und sein Fortbestehen sichern will. RAYMOND WEIL ist  als Fachhandelspartner dafür bestens geeignet.

Lesen Sie weiter im zweiten Teil des Interviews, dieser folgt in Kürze.

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