Ein spannender Gerichtsprozess läuft derzeit in Kalifornien. Ein Berufungsgericht ist der Meinung, dass Amazon für Folgeschäden – in diesem Fall einen explodierenden Laptop-Akku – haftbar gemacht werden kann.
Das Berufungsgericht in Kalifornien findet, dass Amazon für Folgeschäden fehlerhafter Produkte von Drittanbietern haftbar gemacht werden kann. In dem verhandelten Fall geht es um einen fehlerhaften und später explodierenden Laptop-Akku eines chinesischen Unternehmens. Der Laptop war über Amazon bestellt und von einem Amazon-Zentrum verschickt worden.
Die Begründung des Gerichts: Amazon kontrolliert die Geschäftsbedingungen seiner Handelspartner, verlangt für jeden Verkauf Gebühren und schränkt den Zugang der Hersteller zu Kunden und Verbraucherinformationen ein. Deshalb sei das Unternehmen mehr als ein Händler und haftbar zu machen. Amazon sei nicht nur ein simpler Marktplatzbetreiber, sondern spiele als mächtiger Distributor und Vermittler zwischen Drittanbietern und Verbrauchern eine zentrale Rolle bei der Bewegung eines Produkts vom Hersteller zum Verbraucher. Zudem spiele Amazon eine zentrale Rolle für den Käufer, da das Unternehmen in vielen Fällen der einzige Ansprechpartner für geschädigte Verbraucher sei. Das Gericht folgte nicht der Einschätzung des Obersten Gerichtshofs von San Diego, das Amazon als Händler sieht, der das Produkt weder hergestellt noch verkauft. Amazon kündigte an, in Revision gehen zu wollen.
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