Uhr Glittergold mit goldfarbenem Mesh-Armband. Bei Julie Julsen hat man sich Thema Damenuhr verschrieben und hält auch an der Linie fest. Das Zusammenspiel zwischen Uhren und den eigenen Schmuckkollektionen funktioniert hervorragend.
Time Mode, das Unternehmen hinter Julie Julsen, steht voll und ganz hinter den Fachhändlern als wichtigstem Partner. Und um diese Partnerschaft zu stärken, tut man bei der Marke einiges.
Video-Interview mit Rudi Moser
Selbstbewusst im Fashion-Segment und mit echtem Engagement für den Fachhandel.
BLICKPUNKT JUWELIER: Zuletzt haben einige Lieferanten ihre Zusammenarbeit mit dem Fachhandel zurückgestuft. Wie geben Sie den Handelspartnern Sicherheit?
RUDI MOSER: Time Mode gibt es seit 35 Jahren am Markt und wir haben immer mit dem Fachhandel zusammengearbeitet. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Modemarken gehen stark nach dem Shareholder Value. Das sind große Konzerne, die wollen in erster Linie Gewinne maximieren und versuchen, über die eigenen Onlineplattformen mehr Geschäft zu lukrieren. Wir sehen ja, dass derzeit die Fashion-Marken auch im Fachhandel insgesamt an Platz verlieren. Man setzt wieder auf mehr wertige Marken wie etwa Swiss Made. Hatte der Fachhändler vorher acht oder neun Fashion-Marken, hat er heute vielleicht noch drei oder vier.
BPJ: Nun ist Julie Julsen ja auch eine Fashion-Marke …
MOSER: … ja, aber nicht nur für Uhren, sondern hauptsächlich für Schmuck. Wir positionieren uns klar als Frauen-Marke und wollen davon auch nicht abweichen. Aufgrund dieser klaren Ansage haben wir viel positive Resonanz im Export. Nebenbei haben wir die “Charming”-Kollektion kreiert, was etwas sehr Neues für den Markt ist, auch in Kombination mit den Charming-Armbändern. Deshalb ist für uns der Fachhandel der wichtigste Partner, den wir haben.
BPJ: Welche Schwerpunkte setzen Sie bei Strategie und Kommunikation?
MOSER: Bei der Kommunikation setzen wir sehr stark den Schwerpunkt in der Kooperation mit den Händlern. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass internationale Marketingaktivitäten mit dem Budget, das wir zur Verfügung haben, nicht ausreichend sind, oder auch nicht wahrgenommen werden. Deswegen setzen wir derzeit den größten Teil unseres Budgets in die Kooperation mit dem Händler und in die gemeinsame regionale Verbreitung der Marketingaktivitäten.
Das heißt, wir nehmen ihn mit ins Boot und erstellen gemeinsam Prospekte und Kataloge, die er in seinem Umkreis entsprechend an den Endverbraucher weiterbringt. Damit haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht.
BPJ: Wie rechtfertigen Sie Kataloge und Broschüren angesichts der enorm gestiegenen Papierpreise?
MOSER: In unseren Überlegungen gibt es hier eigentlich keine Alternative, vor allem regional. Hier muss ich mit Prospekten arbeiten, damit ich meinen Endverbraucher im Umkreis von 40 bis 50 Kilometern erreiche. Papierpreise sind gestiegen, Energiepreise sind gestiegen, aber es gibt keine Alternative. Also muss ich mein Budget umplanen und entscheiden, was mir wichtig ist, was meinen Kunden wichtig ist und wie ich sie am besten unterstützen kann – und dafür andere Dinge streichen. Strategien, mit denen der Kunde Erfolg hat, weil der Endverbraucher dadurch ins Geschäft kommt, muss ich einfach stärken.
BPJ: Wie verteilen Sie bei Julie Julsen den Schwerpunkt zwischen Uhren und Schmuck?
MOSER: Grundsätzlich gehen wir als erstes vom Schmuck aus. Die Uhren sind für uns wichtig, aber sie kommen an zweiter Stelle mit den Charming-Modellen. Die klassische Uhr steht an dritter Stelle. Unser Vorteil bei den Uhren liegt darin, dass alle Uhren den gleichen Bandansatz von 14 mm haben, sodass sie mit jedem Armband, ob Leder oder Metall, zusammenpassen und die Träger ein immer neues Erscheinungsbild bekommen. Damit können sie spielen und wir schaffen es dadurch auch, das Lager beim Kunden zu reduzieren. Das Schnellwechselsystem ist ein großer Vorteil und bei unseren Kunden deswegen sehr beliebt.
BPJ: Bewerben Sie Uhrenarmbände für Zusatzkäufe?
MOSER: Ja, wir haben auch eine entsprechende Mappe entwickelt mit zusätzlichen Armbändern, damit der Handel dem Endverbraucher diese Möglichkeit bietet. Ich würde sagen, in zehn bis 15 Prozent der Fälle kauft der Kunde, wenn es ihm angeboten wird, ein zusätzliches Armband dazu.
BPJ: Das Angebot muss aber vom Juwelier kommen.
MOSER: Es geht immer um den Verkäufer und nicht um den Verteiler. Es ist die Sache des Händlers. Ist er ein Verkäufer, dann wird er Zusatzumsatz machen, ist er kein Verkäufer, passiert nichts.
Auf Expansionskurs
Das Herz der Marke liegt im Symbolschmuck mit klassischen Motiven wie dem Lebensbaum oder der Lebensblume, die sich in den Designs vieler Uhrenmodelle und des Schmucks wiederfinden.
Die Positionierung bei Julie Julsen liegt klar auf dem Thema Damenuhr. Diese eindeutige Botschaft kommt nicht nur in Deutschland oder Österreich gut an, sondern wird auch in den osteuropäischen Nachbarländern gut angenommen. Ein Fakt, den man beim Export von Julie Julsen eindeutig spürt.
Um das Expansionsvorhaben zu stärken, ist für das kommende Jahr ein großer Stand auf der Inhorgenta Munich geplant, mit dem Time Mode noch mehr Aufmerksamkeit für seine Marken generieren will.