Juwelier Kerner & Leo Wittwer: “Eine Frage des Vertrauens!”

Warum Juwelier Kerner auf Leo Wittwer setzt: „Letztlich eine Frage des Vertrauens.“

Warum Juwelier Kerner auf Leo Wittwer setzt: „Letztlich eine Frage des Vertrauens.“

Marke, White Label-Lieferant und großer Werber zugleich: Leo Wittwer ist für Juwelier Kerner eine starke Säule im Portfolio geworden. Am meisten aber schätzt Kerner-Inhaber Rainer Merath an der Pforzheimer Manufaktur die Zuverlässigkeit: „Er liefert zuverlässig – und was kommt, ist perfekt.“ Mehr geht in der Luxus-Liga wohl nicht.



Blickpunkt Juwelier: Herr Merath, welche Funktion hat Leo Wittwer bei Ihnen? Ist die Manufaktur ein Lieferant für ein bestimmtes Sortiment oder eine Marke mit originärem Design und klarer Zielgruppe?

Rainer Merath: Sie ist beides. Und dies macht die Firma so interessant für uns. Letztlich  sind für mich drei Punkte entscheidend. Erstens ist Leo Witwer als Marke einer unserer Toplieferanten mit eigenständigem, wiedererkennbarem Design, das von unseren Kunden explizit nachgefragt wird. Zweitens ist er mit seinem White Label-Konzept der Kern unserer Eigenkollektion und liefert uns individuelle Produkte und beste Qualität bei der Umarbeitung von Altware. Drittens gefällt mir der nachhaltige und menschliche Aspekt.

BJ: Wieviel Kreuz ist Leo Wittwer?

Merath: Die Bedeutung des Kreuzes innerhalb der Kollektion war früher größer. Wir haben das Kreuz immer noch, es verkauft sich über die Jahre hinweg sogar besser. Aber der Rest der Kollektion ist wichtiger geworden.

BJ: Ist also das Markenbild nicht mehr aufs Kreuz fixiert?

Merath: Richtig. Der Schmuck hat stärker aufgeholt und trifft beim Kunden mittlerweile einen bestimmten Style. Die Leo Wittwer-Kundin ist in den vergangenen Jahren jünger geworden. Wir verkaufen viel an die Zielgruppe Mitte Dreißig, vor allem die neue Farbkollektion. Aber: Man muss sich die Leo Wittwer-Qualität leisten können.

Für uns ist dieser Lieferant eine sichere Sache. Die Rücklaufquote liegt bei Null. Auch bei Memoireringen hatten wir noch nie berechtigte Reklamationen.

BJ: Was ist beim White Label für Sie wichtig?

Merath: Bei all der Ware, die über das normale Grundsortiment hinaus geht, brauche ich in erster Linie Flexibilität. Bei Leo Wittwer kann ich Altware umarbeiten lassen und mir meine eigene Kerner-Kollektion zusammenstellen lassen, die exklusiv über mich läuft, die mit unserem Logo gebrandet ist, die vor allem aber unheimlich vielseitig ist.

BJ: Leo Wittwer bietet Ihnen mehr als Diamantware?

Merath: Ja. Auch bei Farbedelsteinen ist er sehr gut dabei, wobei der Schwerpunkt auf großen Diamanten liegt.

BJ: Beim Trauring können schnelle Lieferzeiten entscheidend für den Verkaufsabschluss sein. Wie wichtig ist die Lieferschnelligkeit bei Solitären und Schmuck insgesamt?

Merath: Mein persönlicher Anspruch ist es, beim Schmuck acht Tage zu erreichen. Bei Leo Wittwer schaffe ich das. Lediglich bei außergewöhnlich komplexen Produkten braucht es manchmal länger. Aber selbst Unikat-Anfertigungen sind blitzschnell. Dadurch dass Leo Wittwer plottert, bekomme ich in den meisten Fällen eine Zeichnung mitsamt Wachsmodell in vier, fünf Tagen zurück. Das liefert mir derzeit kein anderer Lieferant. Und der Kunde ist beeindruckt, kann gegebenenfalls Änderungen durchgeben, ein zweites Wachsmodell anfordern oder die Sache abschließen. Der Postweg ist da noch das größte Problem.

BJ: Leo Wittwer macht Sie zum Goldschmied?

Merath: Noch besser. Leo Wittwer kann mir erstens nach der Skizze plottern, so dass der Kunde das Produkt schon mal vorab als Wachsmodell sehen oder anstecken kann. Zum anderen sind seine Designs reproduzierbar. CAD-Zeichnungen werden aufgehoben. Wenn ich diesen Ring nochmals haben will, bekomme ich ihn – oder den passenden Anhänger oder Ohrstecker. So etwas finde ich faszinierend. Ich bin Uhrmacher. Ich liebe die Mischung von Ästhetik und Präzision.

Rainer Merath: „Warum sollte ich mein Vertrauen durch einen unpünktlichen Lieferanten aufs Spiel setzen?“
Rainer Merath: „Warum sollte ich mein Vertrauen durch einen unpünktlichen Lieferanten aufs Spiel setzen?“

BJ: Vereinfacht diese Produktionsmethode den Umgang mit der Eigenmarke?

Merath: Absolut. Brauche ich ein Produkt aus meiner Eigenkollektion in anderer Steingröße, gebe ich die Individualnummer durch mitsamt der neuen Steingröße und halte das neue Produkt ein paar Tage später in der Hand. Aber: Es ist trotzdem kein Massenprodukt. Ich finde, dass Leo Wittwer einen super Spagat hinbekommt. Die technische Ausstattung in seiner Produktion ist sehr gut, trotzdem stimmt die Wertigkeit. Ich brauche nicht den günstigsten Ring in 585er-Gold, sondern wir müssen den Kunden klar machen, dass Gold, Diamanten, Edelsteine wertvoll sind und über Jahrmillionen entstanden sind. Das ist ja kein Massenprodukt, kein iPhone, das 1.500 Euro kostet, in der Produktion aber fast nichts.

BJ: Ist Leo Wittwer schnell, weil er in Deutschland produziert?

Merath: Ganz sicher. Ich habe mich mittlerweile von allen außereuropäischen Lieferanten getrennt und führe ausschließlich europäische Ware. Sprich: Ich habe die Firmen aus dem Sortiment genommen, die komplett oder Teile ihrer Kollektion in China oder sonstwo produzieren. Wir brauchen unsere Arbeitsplätze hier. Ich will die heimische Wirtschaft unterstützten. Bei Leo Wittwer bin ich mir zu 100 % sicher, auch bei Pavé. Es ist saubere Ware. Und vor allem ist die Zuverlässigkeit unerreicht. Die Qualität ist top, es gibt keine Falschlieferung, keinen schlecht sitzenden Stein und erst recht keine falschen Angaben.

BJ: Was ist wichtiger, die Lieferschnelligkeit oder die Liefersicherheit?

Merath: Beides. Zunächst einmal brauche ich Qualität, was im Fall von Leo Wittwer Grundvoraussetzung ist, um die ich mir keine Gedanken machen muss. Genauso wichtig ist in unserer Branche das Vertrauen. Ich setze mein Vertrauen bereits aufs Spiel, wenn ich einen Termin nicht halten kann. Ganz ehrlich, seit Jahrzehnten entwickle ich mein Geschäft weiter, arbeite konsequent daran, besser zu werden, habe mein Portfolio nach oben entwickelt, bei den Uhren komplett das Quarz-Sortiment und die Mechanik unter 1.500 Euro rausgenommen, beim Schmuck auf weniger als zehn wichtige Lieferanten reduziert – bei all diesem Aufwand setze ich doch mein Vertrauen nicht mit unpünktlichen Lieferanten aufs Spiel. Der Kunde wird denken: ‚Wenn der noch nicht mal seinen Termin halten kann, mal sehen, was dann kommt.’ Darauf habe ich keine Lust. Ich will mich sicher fühlen. Bei Leo Wittwer weiß ich: Er liefert zuverlässig – und was kommt, ist perfekt. Damit haben sich sehr viele Fragen, Unsicherheiten oder mögliche Probleme erledigt.

BJ: Was wäre Leo Wittwer ohne Marketing?

Merath: Sein gutes Marketing erleichtert mir die Zusammenarbeit. Ich kann mich darauf verlassen, dass ich durch sein Marketing mehr Kunden bekomme.

BJ: Können Sie dadurch großzügiger ordern?

Merath: Richtig. Durch das Online-Marketing und die Events, die der Lieferant veranstaltet, wächst auch mein Kundenkreis. Ich bekomme schon mal einen Anruf eines neuen Kunden, der 200 Kilometer entfernt ist und über die Leo Wittwer-Homepage zu uns geleitet wurde.

BJ: Wie haben sich die Preislagen bei Leo Wittwer entwickelt?

Merath: Es gibt nach oben hin keine Grenzen. Mit Leo Wittwer kann ich passend zu meinen Top-Uhrenmanufakturen alles anbieten, was meine Kunden brauchen.

BJ: Wo ist eigentlich Ihr Silber geblieben?

Merath: Ich habe keines mehr. Ich habe mir 39 Jahre lang erarbeitet, dass ich nun kein Silber mehr brauche, dass ich nun dort bin, wo ich schon immer sein wollte. Die nächste Generation kann übernehmen.

BJ: Hat Corona Sie auf Ihrem Weg nach oben bestätigt?

Merath: Ja. Das Jahr 2020 war finanziell gesehen gut. Das Konzept der Positionierung geht auf. Was mich allerdings persönlich stark getroffen hat waren Lockdown und Kurzarbeit. Das tut dem Mittelstand nicht gut. Er ist das Rückgrat des Staates und müsste besser geschützt werden. Der Onlinehandel bringt uns nicht weiter. Wir brauchen menschliche Nähe, Kontakt, funktionierende Innenstädte.

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