Amazons digitale Assistentin ist alles andere als diskret und ihre Sprachaufzeichnungen offensichtlich viel weniger geschützt als vermutet.
Nicht nur Amazon-Mitarbeiter transkribieren die Aufzeichnungen der Sprachbefehle von Alexa, auch polnische Heim- und Zeitarbeiter werten sie aus. Die Zeitarbeitsfirma Randstad Polen habe noch bis Freitag entsprechende Stellen ausgeschrieben, berichtet die “Welt am Sonntag”. Als Qualifikation seien lediglich Sprachkenntnisse verlangt worden. Ein in dem Programm tätiger Zeitarbeiter wird von der Zeitung mit den Worten zitiert, es handele sich um einen “Hausfrauenjob”. Er arbeite ebenso wie viele seiner Kollegen vom Küchentisch aus.
Amazon bestätigte der Zeitung, dass es “einigen Mitarbeitern” gestattet sei, außerhalb einer besonders geschützten Umgebung zu arbeiten. Dabei würden aber “strenge Sicherheitsmaßnahmen” gelten sowie “Richtlinien, an die sich jeder Mitarbeiter halten muss”. Insbesondere die Tätigkeit an öffentlichen Orten sei untersagt. Wie die Zeitung weiter berichtete, kündigte Amazon in der Nacht an, dass Nutzer diesem Vorgehen künftig widersprechen können. Ihre Sprachbefehle seien dann für die Nachbearbeitung durch Menschen gesperrt.
In Deutschland nutzt einer Postbank-Studie zufolge fast jeder Dritte einen digitalen Sprachassistenten, acht Prozent davon Amazons Echo-Lautsprecher (Quelle: manager-magazin.de).
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