Loek Oprinsen über die Ebel-Strategie: „Kunden sind definitiv keine wandelnde Kreditkarte!“

Ebel Loek Oprinsen Strategie 2025

Ebel 1911 Deep Turquoise. Gefertigt aus dunklem, türkisfarbenem Perlmutt, verziert mit diamantenen Indizes, veredelt mit 60 weiteren Diamanten und eingefasst in 18-karätigem Gold besticht dieses Ebel Damen-Modell. © Ebel

Kritische Zeiten für den Uhrenhandel? Nicht wenn man seine Kunden wie Familienmitglieder behandelt und seine Strategie auf Qualität statt Quantität setzt, so Loek Oprinsen, Vertriebsleitung Ebel. Im Gespräch mit Blickpunkt·Juwelier bietet er wertvolle Einblicke in aktuelle Trends und Strategien, die den Fachhandel im Jahr 2025 begleiten und prägen werden. Besonders deutlich wird: Frauen sind eine nicht zu unterschätzende Zielgruppe am Uhrenmarkt.



In der aktuellen Ausgabe des Blickpunkt Juwelier haben wir die Gelegenheit, mit einem führenden Vertreter der Uhrenbranche zu sprechen, der wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen des Fachhandels bietet. Im Interview thematisieren wir die sich wandelnden Marktbedingungen und die Notwendigkeit für Einzelhändler, sich auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zu konzentrieren. Der Gesprächspartner teilt seine Gedanken zur Preissensibilität im Jahr 2025, zur Bedeutung eines starken Markenportfolios und den Chancen, die sich aus einem gezielten Fokus auf die weibliche Kundschaft ergeben. Zudem wird die Rolle von Ebel als etablierte Marke in der Uhrenlandschaft beleuchtet und wie Einzelhändler von einer Partnerschaft profitieren können. Dieses Interview bietet Fachhändlern nicht nur wertvolle Anregungen zur Optimierung ihres Angebots, sondern auch inspirierende Perspektiven für die Zukunft des Uhren- und Schmuckmarktes.

Die Verantwortung der Marke besteht darin, schöne Uhren von hoher Qualität zu entwickeln.

Loek Oprinsen, Vertriebsleitung Ebel

BLICKPUNKT·JUWELIER: Auf welche Schwerpunkte sollte sich der Fachhandel Ihrer Meinung nach im Jahr 2025 konzentrieren, um erfolgreich zu sein?

LOEK OPRINSEN: Definitiv, wie immer, sollte der Fokus auf den Kunden liegen. Der Einzelhändler hat die Möglichkeit, Verbindungen zu seinen Kunden aufzubauen. Der Aufbau menschlicher Beziehungen ist entscheidend und der Schlüssel zum Erfolg. Als Tipp kann ich nur geben: Begrüßen Sie jeden Kunden wie ein Familienmitglied, erkunden Sie seine Bedürfnisse, stellen Sie sicher Ihre eigene Agenda und Bedürfnisse beiseite zu schieben und hören Sie auf, den Kunden nur als eine wandelnde Kreditkarte zu sehen.

BPJ: Stichwort Bring- und Holschuld: Was müssen aus Ihrer Sicht Marken mehr einbringen, um den stationären Handel im veränderten Umfeld besser zu unterstützen? Was dürfen Marken vom Fachhandel erwarten? Was müssen diese zum Beispiel für die Marke EBEL liefern?

OPRINSEN: Die Verantwortung der Marke besteht darin, schöne Uhren von hoher Qualität zu entwickeln, die im Einklang mit dem Image der Marke stehen, idealerweise mit einer starken Wiedererkennbarkeit. Marken sollten ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Die Kommunikation in Print und Digital ist natürlich entscheidend. Auch die Präsentation im Geschäft erfolgt über Displays, spezielle Schaufensterdekorationen, markengerechte Vitrinen und Shop-in-Shop-Bereiche, in die man investieren sollte. Unsere Einzelhändler sollten die Kunst des Verkaufens viel mehr annehmen, als nur eine Nachfrage zu erfüllen. Echtes Interesse an den Menschen und ihren Bedürfnissen, sie bestmöglich zu bedienen, wird Ihnen loyale Kunden einbringen.

Ebel 1911 Globe. Die Ebel Männer-Uhr für Uhrenliebhaber und Sammler. // Ebel Sport Classic. Weisses Perlmutt Zifferblatt mit römischen Zifferblatt und 18-karätigem Gelbgold. © Ebel

BPJ: Cartier hat seine Preise stabil gehalten und bleibt stark. Muss die Preissensibilität im Jahr 2025 stärker berücksichtigt werden? Wie schätzen Sie den Wert von Uhren im aktuellen Markt ein und wo positioniert sich die Marke Ebel in diesem Kontext?

OPRINSEN: Das Preis-Leistungs-Verhältnis sollte immer im Fokus der Marke stehen. Es ist die Verantwortung der Marke, die Preiselastizität zu betrachten. Das tun wir mit Ebel. Unser Fokus liegt im Preissegment zwischen 2.000 € und 6.000 € im Einzelhandel.

BPJ: Cartier hat sich als Luxus-Uhr in den Herzen der Frauen verankert. Ist Ebel die Wunschuhr der Frauen aus Deutschland?

OPRINSEN: Ungefähr 80 Prozent unseres Umsatzes werden mit Damenuhren erzielt. Ebel ist seit mehr als 47 Jahren auf dem deutschen Markt aktiv und wir haben eine sehr loyale und stabile Distribution. Um Ihre Frage zu beantworten: Ja, für viele Frauen ist Ebel die gewünschte Uhr.

80% des Umsatzes werden mit Damen-Uhren erzielt Für viele Frauen in Deutschland ist Ebel die gewünschte Uhr!

BPJ: Im Jahr 2024 haben viele Juweliere begonnen, ihr Markenportfolio zu straffen und sich auf eine größere Auswahl an verbleibenden Marken zu konzentrieren. Wie bewerten Sie diesen Trend? Sehen Sie ihn eher positiv oder negativ, und welche Auswirkungen könnte dies Ihrer Meinung nach auf die Endverbraucher haben?

OPRINSEN: Wir verfolgen diese Tendenz, und man könnte sagen, dass Ebel davon profitiert. Immer mehr Einzelhändler konzentrieren sich auf Schmuck und insbesondere auf die weibliche Kundschaft. Dies ist ein sehr günstiger Trend für Ebel. Eine Ebel-Uhr ist ein Schmuckstück, von dem man die Zeit ablesen kann!

BPJ: Wer Ebel in sein Sortiment aufnimmt, gewinnt nicht nur das Vertrauen der Kunden und vor allem Kundinnen, sondern kann potenziell 30 Prozent des Jahresumsatzes generieren? Könnte ein solcher Ausspruch der Marke Ebel gerecht werde?

OPRINSEN: Wir können das Verkaufs-Potenzial von Ebel nicht in Bezug auf den Prozentsatz des Jahresumsatzes unserer Einzelhändler beziffern. Was wir jedoch wissen ist, dass unsere Einzelhändler mit Ebel eine sehr loyale, hauptsächlich weibliche Kundschaft bedienen. Der Markenname ist gut bekannt, und die Kollektion umfasst einige sehr ansprechende, ikonische Designs wie die EBEL SPORT CLASSIC (Wave Bracelet) und die 1911. Der Abverkauf im Verhältnis zum repräsentativen Lagerbestand, das von unseren Partnern gehalten wird, ist sehr gesund. Man könnte also sagen: Wir garantieren eine anständige Rendite auf die Investition.

Markenprofil

Ebel

Ebel

Ebel ist eine renommierte Schweizer Uhrenmarke, die 1911 von Eugène und Alice Blum in La Chaux-de-Fonds gegründet wurde. Bekannt für ihre elegante Designs und präzise Handwerkskunst, kombiniert Ebel Tradition mit...

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BPJ Loek Oprinsen Ebel Strategie

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