Longines eröffnet Boutique in Zürich: Swatch Group forciert Vertikalisierung

Neue Longines Boutique an der Zürcher Bahnhofstrasse 65: Die Marke setzt den globalen Ausbau eigener Monobrandstores fort. © LinkedIn

Longines setzt ein weiteres Ausrufezeichen in der Markenstrategie: Mit der Eröffnung einer neuen Boutique an der Zürcher Bahnhofstrasse 65 zeigt die Traditionsmarke, dass sie den Weg der eigenen Boutiquen konsequent weitergeht. Damit folgt Longines dem Trend zur Vertikalisierung im Luxusuhrenmarkt und entfernt sich zugleich von der früheren Konzernpolitik der Swatch Group, Boutiquen durch externe Partner betreiben zu lassen.



Strategischer Kurs bleibt auch unter neuem CEO unverändert

Nach dem Führungswechsel von Matthias Breschan zu Patrick Aoun war die Branche gespannt, ob sich die Markenstrategie verändern würde. Doch die neue Zürcher Boutique bestätigt: Die Ausrichtung bleibt stabil. Longines setzt weiter auf den direkten Vertrieb über eigene Monobrandstores und stärkt damit die Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette, von der Fertigung bis zum Verkauf an den Endkunden.

Ziel ist klar definiert: Die Handelsspanne soll weitgehend im Konzern verbleiben, Margenverluste durch Zwischenhändler sollen minimiert werden. Damit schließt sich Longines dem Weg an, den viele Luxusmarken derzeit einschlagen: der Stärkung des Direktvertriebs (DTC) und der emotionalen Kundenbindung über eigene Verkaufsflächen.

Neuausrichtung nach Umsatzrückgängen in Asien

Unter dem bisherigen CEO Matthias Breschan hatte Longines in Asien zuletzt deutliche Umsatzeinbußen verzeichnet. Mit Patrick Aoun, der dort bereits erfolgreich tätig war und die Marke in früheren Jahren zu einer der führenden im mittleren Premiumsegment entwickelte, soll der Erfolg in den asiatischen Märkten nun wieder an Fahrt gewinnen. Parallel dazu treibt Longines den Ausbau eigener Boutiquen weltweit voran. Das ist ein deutliches Signal, dass die Marke ihre Retail-Kompetenz künftig stärker selbst in die Hand nimmt.

Preisstrategie: Longines rückt näher an Omega

Bemerkenswert ist die Preispositionierung: Longines nähert sich zunehmend der großen Konzernschwester Omega an. Innerhalb der Swatch Group galt bisher eine klare Trennung zwischen den Preis- und Marktsegmenten der einzelnen Marken – eine Strategie, die offenbar neu bewertet wird. Dass Longines nun preislich und qualitativ stärker in Richtung oberes Premiumsegment tendiert, deutet darauf hin, dass die Swatch Group auf zwei parallel starke Marken in einem ähnlichen Preisumfeld setzt. Für den Fachhandel und den Endkunden wird die weitere Entwicklung spannend zu beobachten sein.

Elegantes Storekonzept mit historischem Bezug

Die neue Boutique in Zürich spiegelt den Stil der Marke wider: offen, freundlich und von natürlicher Eleganz geprägt. Pflanzenelemente und warme Materialien schaffen eine einladende Atmosphäre, während eine Auswahl historischer Modelle die reiche Uhrmachertradition der Longines Watch Co. Francillon Ltd. erlebbar macht.

Mit diesem Konzept verbindet Longines modernes Retail-Design mit Tradition und Handwerkskultur. Ein Ansatz, der den Geist der Marke perfekt einfängt und die Erlebniswelt Uhr für Kunden unmittelbar erfahrbar macht.

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