Luxusmarken-Top Ten: Wo lief’s und wo nicht?

Deloitte hat das Ranking der umsatzstärksten Luxusgüterkonzerne 2020 ermittelt. © Shutterstock

Deloitte hat die umsatzstärksten Luxusgüter-Unternehmen 2020 ermittelt. Eine Zusammenfassung der Lehren aus der Pandemie bei den ganz Großen.


Platzhirsche im Luxus-Segment: Deloitte hat die Rangordnung der global umsatzstärksten Luxusgüter-Konzerne 2021 – für das Geschäftsjahr 2020 – ermittelt. Obwohl zwölf Prozent der globalen Umsätze mit Exklusiv-Produkten auf das Konto von Schweizer Firmen gehen, ist im Ranking nur ein solches Unternehmen vertreten: Richemont.

Stattdessen waren im Jahr 2020 vor allem französische Unternehmen die Gewinner. Allen voran, an oberster Spitze: LVMH.

Unten lesen Sie eine Zusammenfassung der jeweiligen Konzerne im Hinblick auf Uhren und Schmuck. Als Fazit des Pandemiejahrs 2020 sei an dieser Stelle bereits jetzt schon gesagt: Die beiden Faktoren einer gelungenen Online-Strategie sowie ein starker Absatzmarkt in Asien waren bei allen Konzernen ausschlaggebend für die erreichten Umsätze.

TAG Heuer ist eine Marke von LVMH. Der Konzern war 2020 das umsatzstärkste Luxusgüter-Unternehmen. © Shutterstock

Platz 1 – LVMH: Handtaschen vor Uhren

Während der Pandemie hatte LVMH, wie alle anderen Player auch, mit pandemiebedingten Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Verkäufe im Uhrenbereich sanken um ganze 24 Prozent. Ein schnelles Umschwenken zu Online-Handel sowie Konsumlaune in China konnten dem Unternehmen 2020 dennoch zu guten Zahlen verhelfen. Die wenigsten Einbußen entstanden im Bereich der Lederwaren. Hier sanken die Verkaufszahlen um lediglich 3 Prozent.

Kering gehören unter anderem die Marken Pommelato und Dodo. © Shutterstock

Platz 2 – Kering: stark in Asien

Die bekannten Marken Pomellato und Dodo gehören zum französischen Luxusgüter-Haus Kering. Während der Pandemie blieben die Verkäufe im Schmuckbereich stabil, auch dank einer erfolgreichen Online-Strategie sowie einer erfolgreichen Entwicklung der Kering-Schmuckmarke Qeelin in China.

Gucci, Kerings führende Luxusmarke, steuerte 59 Prozent des Gesamtumsatzes bei, die Verkäufe sanken allerdings 2020 um 21,5 Prozent.

Platz 3 des Deloitte-Rankings geht an den amerikanischen Kosmetik-Hersteller Estée Lauder.

Das Hauptquartier von Richemont in Genf. © Richemont
Das Hauptquartier von Richemont in Genf. © Richemont

Platz 4 – Richemont: krisensicher

Pandemiejahr 2020 musste Richemont winzige Umsatzeinbußen von nur 0,7 Prozent hinnehmen. Allerdings endet das Geschäftsjahr der Schweizer am 31. März. Deswegen sind pandemiebedingte Veränderungen nur im 4. Quartal sichtbar. Auch Richemont profitierte von kaufwilligen Konsumenten in Asien.

61 Prozent des Umsatzes wurden über das Luxusschmuck-Segment erwirtschaftet. Wachstum kam auch durch die Akquise des italienischen Schmuckunternehmens Buccellati und durch starke Online-Umsätze und besondere Kollektionen der Marke Cartier.

Im Uhrenbereich fielen die Umsätze bei Richemont um 4,1 Prozent, bedingt durch Corona-Proteste in Frankreich und Hongkong. Durch die Marken Panerai und A. Lange & Söhne gelang jedoch ein solides Wachstum. Montblanc performte im Online-Bereich, verzeichnete aber insgesamt einen niedrigeren Umsatz.

Platz 5 belegt der französische Kosmetikhersteller L’Oreal Luxe.

Chanel performt auch im Schmuckbereich. © Shutterstock

Platz 6 – Chanel: Schmuck und Flagship-Stores

Vor der Pandemie verzeichnete Chanel in allen Kategorien ein zweistelliges Wachstum. Auch während Corona blieb der Schmuck- und Uhrenbereich der Marke stabil, dank zweistelliger Umsätze durch die „Coco Crush“ Kollektion. Stärkster Abnehmer für die Luxusgüter war bei Chanel ebenfalls der asiatische Raum. Hier sanken die Umsätze um nur 3,1 Prozent im Vergleich zum europäischen Markt mit 36,4 Prozent.

Während der Pandemie tätigte Chanel auch einige große Investitionen – unter anderem in Flagship-Stores. Ein solcher Store wurde 2020 in der Londoner Bond Street eröffnet, dieses Jahr folgte ein weiterer in Beverly Hills.

Platz 7 belegt das französische augenoptische Unternehmen EssilorLuxottica.

Platz 8 im Ranking ging an die PVH Corp. den amerikanischen Bekleidungskonzern hinter Marken wie Calvin Klein und Tommy Hilfiger.

Hermès: Bekannt für Handtaschen, aber auch mit Uhren und Schmuck langsam im Kommen. © Shutterstock

Platz 9 – Hermès: Newcomer im Ranking

Der französische Luxusgüter-Hersteller, der hauptsächlich für seine Handtaschen bekannt ist, hat es zum ersten Mal in das Ranking von Deloitte geschafft. Den meisten Umsatz erwirtschaftete Hermès erwartungsgemäß mit Lederwaren, doch der Accessoire-Bereich rangiert im Unternehmen auf dem zweiten Platz. 2020 verzeichnete man bei Hermès im Uhrenbereich ein Umsatzwachstum von 2,3 Prozent – hauptsächlich dank Konsumenten in Asien. Für einen Boost im Schmuckbereich sorgte die Veröffentlichung der „Lignes sensibles“ Kollektion im September 2020.

Chow Tai Fook: Der große Player in Asien hatte während der Pandemie eher Probleme. © Shutterstock

Platz 10 – Chow Tai Fook: Corona-Proteste im Weg

Dass es im asiatischen Markt nicht immer nur gut läuft, zeigt das Beispiel des Hongkonger Luxuskonzerns Chow Tai Fook. Die Chow Tai Fook Jewelry Group musste Umsatzeinbußen von 14,7 Prozent hinnehmen. Das Wachstum der Firma wurde gehemmt durch den gestiegenen Goldpreis und Corona-Proteste in Hongkong. Dadurch blieben Touristen vom chinesischen Festland fern, die normalerweise als Umsatztreiber gelten.

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