René Beyer: Strategie gegen Flipper

Klartext von Juwelier René Beyer: Nur drei Prozent der Schweizer Uhren taugen als Wertanlage. Seine Kunden müssen beim Kauf von begehrten Modellen neuerdings unterschreiben, dass sie die Uhr fünf Jahre lang nicht weiterverkaufen.


Klare Strategie gegen „Flipper“. Wer beim Schweizer Juwelier Beyer eine der begehrten Stahluhren von Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet kauft, muss zum Chef – und wenn der grünes Licht gibt, muss der Kunde unterschreiben, dass er die Uhr vorerst nicht weiterverkauft. Damit will Beyer den so genannten Flipper das Handwerk legen, die begehrte Uhren zum VK beim Juwelier/Konzessionär kaufen, um sie gleich wieder überteuert zu verkaufen.

Im Gespräch mit finews.ch gibt Beyer Einblick in seinen Alltag mit begehrten Modellen. Nur etwa 3 % der Schweizer Uhren taugen demnach als Wertanlage. Rund 97 Prozent aller Uhrenmodelle, die jedes Jahr in der Schweiz auf den Markt kommen, würden nie einen Wertzuwachs erfahren, so Beyer. Nur einzelne Modelle der drei Marken Rolex, Patek und AP würden dazu taugen, und da auch nur Modelle der Kollektionen Daytona, Nautilus und Royal Oak. Die 20 teuersten Uhren, die je bei Auktionen verkauft worden seien, verteilten sich auf dieses Trio. Mit Modellen anderer Marken müsse man hingegen bis zu 50 Jahre warten, bis sie eventuell mehr Wert hätten als der Einstandspreis. Vor allem gebe es Wertzuwachs, wenn ein Modell ohne Nachfolge ausläuft.

Laut Aussage von Beyer erhält er jährlich 50 Daytonas, seine Warteliste führe aber 500 Namen. Wer bekommt die Daytonas? Grundsätzlich bevorzugt Beyer seine Stammkunden und nicht solche, die eine Uhr direkt nach dem Kauf an der Bahnhofstraße zum doppelten Preis weiterverkaufen wollen. „Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand die Uhr nicht selbst tragen, sondern weiterverkaufen will, bekommt er sie nicht“, so Beyer zu finews.ch. Neuerdings verkauft er die stark gesuchten Uhren nur noch persönlich und lässt die Käufer ein Formular unterschreiben, die Uhr innerhalb der ersten fünf Jahre nicht weiterzuverkaufen. Wer dagegen verstößt, kommt auf eine interne schwarze Liste.

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