Dem deutschen Schmuckgestalter Norman Weber wurde der diesjährige Friedrich Becker-Preis verliehen. © Christiane Förster – rechts: zwei der drei ausgezeichneten Schmuckstücke © Norman Weber
Um den mit 10.000 Euro dotierten Friedrich Becker-Preis hatten sich heuer 129 Kunstschaffende aus 21 Ländern beworben, den Sieg holte sich Norman Weber mit drei farbenfrohen Broschen.
„Virtualität verbindet sich mit visionärer Gestaltung, verlässt sich ganz auf den souveränen Umgang mit der Toolbox des Digitalen. Voluminöse Sphären, zart farbige Fragmente und facettierte Formen landen auf dynamischen Kurven. Als objektgewordene Momentaufnahme paart sich skulptural anmutendes Volumen mit ephemerer Leichtigkeit, überwindet die Grenzen zwischen Analog und Digital, formuliert bravourös die unaussprechliche Ambition eines Schmuckgestalters in unserer Zeit“, so die Begründung der Jury. Diese bestand aus der Kunsthistorikern Schnuppe von Gwinner, Olaf Thormann, Direktor des GRASSI Museums für Angewandte Kunst Leipzig und der Schmuckkünstlerin und Lehrbeauftragten an der Glasgow School of Art Silvia Weidenbach.
Bei der Sieger-Objekten handelt es sich um die drei Broschen „Jewel _9“, „Jewel_22“ und „Jewel_24“, die in den Jahren 2021 und 2022 entstanden sind. Gefertigt wurden sie im 3D-Druck aus Kunststoff, der mit Acrylfarben in verschiedenen Pastelltönen bemalt wurde sowie Edelstahl und 935er-Silber.
Zu sehen sind die Siegerobjekte des diesjährigen Friedrich Becker-Preises gemeinsam mit ausgewählten Schmuckkreationen, Deko-Objekten und Accessoires von 42 Künstlerinnen und Künstlern im Rahmen von zwei Ausstellungen. Die erste findet im Stadtmuseum Landeshauptstadt Düsseldorf von 6. bis 30. Mai statt, die zweite von 6. Juni bis 9. Juli im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau.
Über den Preisträger
Norman Weber wurde 1964 in Schwäbisch Gmünd geboren und absolvierte nach dem Abitur die Ausbildungen zum Gold- sowie Silberschmied, die er 1987 bzw. 1988 mit den Gesellenprüfungen erfolgreich beendete. Anschließend folgte ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Prof Hermann Jünger, Prof. Otto Künzli und Prof. Horst Sauerbruch, das er als Meisterschüler 1999 abschloss. Seit 2011 unterrichtet der Künstler, der schon eine Reihe von Auszeichnungen und Preisen erhalten hat, an der Staatlichen Berufsfachschule für Glas und Schmuck in Kaufbeuren-Neugablonz. Webers Kreationen wurden bisher in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und sind in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten.
Friedrich Becker-Preis
Mit dem Friedrich Becker-Preis ehrt die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. seit 1999 den herausragenden Goldschmied und Gestalter kinetischer Objekte, Professor Friedrich Becker (1922-1997). Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde von Hildegard Becker (1928-2018) gestiftet und wird alle drei Jahre für hervorragendes eigenständiges Design von höchster Ausführungsqualität vergeben.
Die bisherigen Sieger waren: Rudolf Bott (1999), Anette Walz (2002), Peter Bauhuis (2005), Robert Baines (2008), Alexander Vohswinkel (2011), Sam Tho Duong (2014), Michael Becker (2017) und Junwon Jung (2020).
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