Die Kaufhauskette Breuninger, die Filialen in Städten wie Stuttgart, Düsseldorf und Leipzig betreibt, wird zum Verkauf angeboten. Laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche” beabsichtigt die Eigentümerfamilie, sowohl das Handelsgeschäft als auch die dazugehörigen Immobilien zu veräußern. Insgesamt haben 31 Unternehmen ihr Interesse bekundet, und erste Angebote werden bis Oktober erwartet.

Selbst Experten sprechen von einer „Überraschung“ oder gar von einem „Schock“: Laut dem Bericht wurde der Verkaufsprozess bereits im Juni eingeleitet, jedoch gab das Unternehmen keine Stellungnahme dazu ab. Abzüglich der vorhandenen Schulden könnte Breuninger insgesamt etwa zwei Milliarden Euro kosten, wobei der Großteil der Summe mit 1,8 Milliarden Euro auf die Immobilien entfällt.

Zu den potenziellen Käufern des Handelsgeschäfts gehören unter anderem die spanische Warenhauskette El Corte Inglés und die französische Galeries Lafayette. Verschiedene institutionelle Investoren, darunter die Frankfurter Fondsgesellschaften Deka, DWS und Union Investment, zeigen Interesse an den Immobilien. Berichte deuten darauf hin, dass die thailändische Central Group und der US-Unternehmer Richard Baker an einer Übernahme der gesamten Unternehmensgruppe interessiert sein könnten. Baker hatte im Frühjahr zusammen mit einem Konsortium die insolvente Warenhauskette Galeria Kaufhof übernommen.

Stationär wie auch im Online-Handel profitabel

Im Online-Bereich gilt das Unternehmen als einer der Vorreiter, und der Schwerpunkt auf das Premium- und Luxussegment wurde über viele Jahre hinweg weiterentwickelt. Weniger erfolgreiche Filialen, wie die in Reutlingen, sollen zum Jahresende geschlossen werden, während in Hamburg im Westfield-Überseequartier ab Oktober ein noch exklusiveres Einkaufserlebnis geboten wird. Wenn es darum ginge, sich zu modernisieren, wäre das Traditionsunternehmen mit seiner 140-jährigen Geschichte bereit für einen Verkauf.

Breuninger betreibt 13 Warenhäuser, zwölf in Deutschland und eins in Luxemburg, dazu einen Online-Shop in zehn Ländern. Die Kette beschäftigt 6.500 Menschen. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe rund 1,5 Milliarden Euro Umsatz.

(Quellen: Stuttgarter Zeitung/ T-Online)