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Schmuck für sie und ihn. Neueste Trends beweisen: Die Perle ist wieder da! Weg von traditionellen hin zu innovativen Designs spricht die Perle (wieder) jüngere Zielgruppen an. © Gellner, Célia von Barchewitz
Lange Zeit war es still um die edlen Schmuckstücke. Doch jetzt bringen frische Innovationen und moderne Interpretationen neuen Glanz in die Welt der Perlen. Mit der richtigen Marke an der Seite und einem geschickten Ansatz im Fachhandel wird 2025 zum Perlenjahr! Jetzt ist die Zeit, die Perle aus dem Schatten zu holen und sie ins Rampenlicht zurückzubringen!
Befindet sich Perlenschmuck ganzjährig in Ihrem Schaufenster? Nein? Und das können Sie sich leisten? Zugegeben, der Fall Schoeffel hat die Perlen-Schmuckbranche aufschreien lassen. Sein plötzlicher Marktausstieg hinterließ eine große Lücke. Reibung, die einst als Motor des Marktes fungierte und zu innovativen Höchstleistungen zwischen Herstellern führte, verschwand. Auch das tiefe Verständnis der Fachhändler für das Schmuckstück und die Bedürfnisse der Kunden gerieten damit in Vergessenheit. Ergebnis: Die Perle wurde zum Stiefkind, und das im Grunde bis heute. Doch dies scheint sich nun zu ändern, Blickpunkt·Juwelier erkennt neue Entwicklungen: Die Perle ist wieder am Vormarsch! Mehr noch: Die Gesellschaft befindet sich im Wandel, selten zuvor gab es derart viele und unterschiedliche, aber zeitgleiche Entwicklungen. Der Schmuckmarkt kann davon nur profitieren und erhält zusätzlich einen spannenden Twist, was sich aktuell besonders am Beispiel Perle beobachten lässt. So stehen nun auch Männer öffentlich dazu, Perle zu tragen. Ob als Schmuckstück oder als Applikation an Kappen, Hemden oder Shirts. Zeitgleich verändert sich auch das Image der Perle. Was früher als Alt-Frauen-Schmuck bezeichnet wurde, wird heute von einer wesentlich jüngeren, hipperen Generation getragen. Große Stars wie Rihanna und Harry Styles machen es vor und ihre Fans wollen folgen.
Der Fachhändler steht somit vor einer wichtigen Entscheidung – bietet er die Perle nicht oder weiterhin nur saisonal an, kann ihm Gefahr drohen, die Wettbewerbsfähigkeit am Markt zu verlieren. Es ist somit höchste Zeit, dass Fachhändler dem Perlen-Trend folgen und ihr Vertrauen in Perlenschmuck wiederfinden. Marie Osthues vom gleichnamigen Juwelier aus Münster hat die Zeichen der Zeit erkannt: „Zum Glück hat die Perle heute wieder zu ihrer Stärke zurückgefunden. Marken wie Gellner haben mit neuen Perlenarten, mutigen Farbkombinationen und der Integration hochwertiger Edelsteine die Wahrnehmung der Perle revolutioniert. Sie steht heute für zeitlose Eleganz und moderne Individualität.“ Das zeigt: die Perle war und ist ein ganzjähriges Highlight und sollte in jedem Sortiment zu finden sein.
Paukenschlag in der Branche
Nochmal zum Fall Schoeffel. Wir sprechen vom Jahr 2010. Die Welt der Perle ist noch in Ordnung. Es ist der erste Messetag der INHORGENTAin München. Die Tore öffnen sich, zahlreiche Juweliere machen sich schnellen Schrittes zum Stand Schoeffel und Gellner auf. Jede Perle ist ein Unikat. Mit diesem Wissen, gekoppelt mit den Wünschen ihrer Kunden im Hinterkopf, wählten Juweliere die qualitativ hochwertigsten und schönsten Perlen aus. Denn damals wusste man noch genau: Perle ist nicht gleich Perle, jede ist ein Unikat. So war es damals, so ist es heute aber nicht mehr. Es hat sich viel verändert am Perlenmarkt. Schoeffel verstand es, nicht nur im Rahmen der INHORGENTA die Schönheit der Perle zu präsentieren. Vielmehr verstand Schoeffel die Notwendigkeit, die Eigenschaften dieses einzigartigen Schmuckstückes durch eigenständige Kommunikation, wie zum Beispiel durch auffällige Anzeigen in großen Modemagazinen wie der Vogue, wirkungsvoll in den Köpfen der Verbraucher zu verankern. „Besonders habe ich mich immer gefreut, wenn Schoeffel mit klassischen Perlensträngen geworben hat. Das zahlte auf das Konto der gesamten Branche ein“, erinnert sich auch Jörg Gellner. Das plötzliche Ende von Schoeffel verringerte jedoch nicht nur die Werbepräsenz der Perle. Auch die für den Markt so wichtige Reibung fiel dem zum Opfer. Reibung, die automatisch am Markt geschieht, wenn große Marken um die gleiche Zielgruppe buhlen. Nur diese ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem Thema, führt zu offener Diskussion und spornt Gegenspieler zu innovativen Höchstleistungen an.
Gellner kämpfte lange Zeit nahezu alleine um den Perlenschmuck, während die Bedeutung anderer Schmuckstücke zunahm. Viele Juweliere mussten lernen, den Markt selbst zu entwickeln — was davor Schoeffel mit großen Investitionen und einer nahezu alleinigen Kommunikation über die Perle überlassen war. Zu viel für Fachhändler, wie es heute scheint, denn die Perle wurde in das Hinterzimmer katapultiert. Als saisonales Produkt abgestempelt verlor sie den Halt am Markt.
Das Comeback der Perle
Alles kann jedoch nicht auf die fehlende Reibung zurückgeführt werden. Auch das veraltete Image, Perlen seien das optimale Schmuckaccessoire der älteren Generation, hat zum Beliebtheitsrückgang der Perle beigetragen.
Moderne Kunden suchen nach Persönlichkeit, nach Innovation und nach Einzigartigkeit. Attribute, die die Perle mit sich bringt. Neben der Marke Gellner, die jahrelang alleine um den Ruf der Perle gekämpft hat, haben sich weitere Marken wie Yana Nesper, Die Perle, Hesse oder Célia von Barchewitz aufgetan und interpretieren Perlenschmuck neu. Perle ist jung, innovativ und kreativ. Namhafte Juweliere sind bereits auf diesen Trend aufgesprungen und widmen Perle und Perlenschmuck wieder fokussiertere Aufmerksamkeit. „Neue Designs und technische Innovationen haben die Perle wieder zu einem Must-Have gemacht. Wir sehen kühne Kombinationen mit Edelsteinen, Diamanten und farbigen Materialien, die Perlenschmuck modern und vielseitig machen“, freut sich Marie Osthues.
Diese trendige Ausrichtung hat zur Folge, dass auch jüngere Zielgruppen mittlerweile auf Perle aufmerksam geworden sind. Aktive moderne Kundinnen suchen gezielt nach Perlenschmuck. Auch eine jüngere männliche Zielgruppe greift vermehrt zu Perlendesigns. Besonders beliebt sind hier Armbänder mit dunklen Tahitiperlen. „Der Umsatzanteil im Männerbereich mit Perle ist noch ein Randthema. Wir merken aber, dass die Nachfrage stetig steigt,“ so Georg Leicht von Juwelier Leicht.
Der zweite Teil folgt in Kürze: Mehr Perle ist mehr Umsatz
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