Ein Juweliergeschäft soll schön sein, keine Frage. Aber ist es auch sicher? Im Gespräch mit „Blickpunkt Juwelier“ berichten die beiden Versicherungsmakler Peter und Harald Schwardt über Stolpersteine beim Um- oder Neubau von Juweliergeschäften.
Eine langfristige Planung in Sicherheitsbelangen ist wichtig. Folgende Beispiel zeigen, worauf der Juwelier unbedingt achten muss.
Fall 1: „Am besten noch heute.“
Dieser Juwelier ist in Panik. Denn das Geschäft ist fertig umgebaut, die Eröffnung steht bevor. Ein einziger Punkt aber fehlt noch, der es aber in sich hat. Die Versicherung hat wegen (aus deren Sicht) mangelnder Sicherungen den Versicherungsschutz abgelehnt. Der Juwelier wünscht sich nun von Schwardt Versicherungsmakler, dass sie das übernehmen – am besten noch heute, denn morgen ist Eröffnung! Für Peter Schwardt ist dieser Fall aufgrund des Zeitdrucks anspruchsvoll, aber nicht untypisch. Dieser Juwelier ist davon ausgegangen, dass die Versicherbarkeit eine reine Formalie ist. Erst durch die Ablehnung seiner bisherigen Versicherung ist ihm bewusst geworden, wie risikoreich seine Vorgehensweise war. Das vorläufige Ende der Geschichte endet positiv. Peter Schwardt ist ins Auto gestiegen, hat sich das Objekt angesehen und konnte schnell eine passende Versicherung finden. Aber: Übergangsweise musste der Wareneinsatz im Schaufenster reduziert werden.
Fall 2„Am jetzigen Standort werden Sie keine Versicherung bekommen.“
Der zweite Fall zeigt sich weitaus komplizierter. Glücklicherweise hatte der Juwelier (europäische Weltstadt, Innenstadtlage, luxuriöses Sortiment) bereits frühzeitig den Versicherungsmakler nach einem Überfall involviert – trotzdem hatte Peter Schwardt Veto eingelegt. Bei diesem Standort und mit dieser Einbruchs-Historie werde der Juwelier keine Versicherung finden. Warum? Peter Schwardt lässt alle Sentimentalität beiseite. Die Sicherheitssituation – die Tür als Schwachstelle des gesamten Gebäudes – würde sich nicht verbessern lassen. Peter Schwardt: „Wenn etwas passiert, muss sich radikal etwas verändern, um kriminellen Gruppen zu zeigen, dass es kein zweites Mal klappen wird.“ Verkürzt ausgedrückt: Einbrecher merken sich Standorte. In diesem Fall hat der Juwelier nach dem Einbruch tatsächlich den Standort gewechselt und ist mit seinem Geschäft umgezogen.
Damit solche Probleme, wie oben geschildert, nicht blockieren, rät Peter Schwardt, die Versicherung oder den Versicherungsmakler schon bei der ersten Ortsbegehung mitzunehmen: „Wir können schon beim ersten Termin absehen, ob wir eine passende Versicherung finden und ob die gesamte Summe versichert wird. Zudem können wir bereits zu diesem Zeitpunkt Kontakt zu Architekten und Innenarchitekten knüpfen. Meist haben sie weniger Erfahrung im Umgang mit den Anforderungen der Versicherer.“
Weitere Tipps vom Profi zu Sicherheit und Ladenbau finden Sie in unserer elften Ausgabe von „Blickpunkt Juwelier“, die Sie in Kürze in Ihrem Briefkasten finden.
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