Zeitlose Klassiker stehen zwar weiterhin hoch im Kurs, doch Uhrenliebhaber und -sammler mögen – wie eine aktuelle Umfrage von Watchmaster zeigt – auch Abwechslung und wünschen sich eine im wahrsten Sinne des Wortes buntere Auswahl.

Deutsche, Engländer und Franzosen mögen in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung sein, bei Luxusuhren herrscht aber weitgehend Einigkeit. Befragt nach den Wünschen an die Hersteller der feinen Zeitmesser haben, lautete die Antwort am häufigsten: neue Modelle gefolgt von Limited Editions. Auf Platz 3 steht mehr Mut bei der Gestaltung von Zifferblättern und Lünetten. Vor allem frische Farben sehen die Uhrenkäufer laut der Umfrage das größte Trend-Potenzial.

“Seit dem Verkauf der Tiffany Blue Nautilus für 6.5 Millionen Dollar im Dezember vergangenen Jahres sind farbige Ziffernblätter der Verkaufsrenner schlechthin”, bestätigt Watchmaster-CEO Tim-Hendrik Meyer.

Und sieht man sich die neuen Modelle an sind die Hersteller der selben Meinung wie ihre Kunden.

Hier nur einige Beispiele dafür, wie bunt es die Marken mittlerweile treiben: Die Navitimer-Kollektion von Breitling bietet jetzt auch Modelle mit Zifferblättern in Mint- und Spinatgrün, Himmelblau und einem edlen Kupferton, die Panova von Mühle Glashütte trägt leuchtendes Türkis, die Club Campus von Nomos Glashütte kräftiges Pink oder sattes Lila-Blau. Oris schickt die Bronzeversion der Big Crown Pointer Date in vier Farbvarianten – grün, braun, bordeaux und blau – ins Rennen und und die ProPilot X Calibre 400 nicht nur in dezentem Grau und Blau, sondern auch in Lachsrosa. Tag Heuer kontert mit der Aquaracer Professionel 300 in schrillem Orange, Junghans setzt beim Meister Chronoscope auf elegantes Tannengrün (passend zur Schwarzwälder Herkunft) und Zenith hat die DEFY Midnight-Serie um zwei Modelle mit rot-gelbem oder blau-grünem Farbverlauf ergänzt.

Goldrausch

Klarer Favorit bei den Gehäusematerialien bleibt Edelstahl, aber die Golduhr erfreut sich wachsender Beliebtheit, vor allem in Großbritannien, wo 41% der Befragten angaben, bereits eine goldene Uhr zu besitzen. Bei den Deutschen sind es immerhin mehr als ein Drittel (36,5%) während die Franzosen (27,2%) vom Goldfieber noch nicht so stark infiziert sind.

„In den letzten zwei Jahren hat sich die Nachfrage nach goldenen Uhren verdoppelt und der Trend wird sich noch verstärken wird”, ist Meyer überzeugt.

Wie grün soll es sein?

Nachhaltigkeit bei den Materialien spielt bei der Entscheidung für eine Uhr derzeit erst für eine Minderheit der Umfrageteilnehmer (rund 15%) eine Rolle, man erwartetet aber einen kommenden Trend bei innovativen Öko- und Recyclingmaterialien. Ressourcenschonung ist den Watchmaster-Kunden in anderer Hinsicht aber trotzdem wichtig. „Wir erkennen einen klaren Trend hin zu Certified Pre-Owned. Gerade unsere junge Kundschaft erkennt den Mehrwert des Circular Economy Ansatzes und präferiert im Sinne der Nachhaltigkeit oft den Kauf einer wieder aufbereiteten statt einer neuen Uhr“, sagt Meyer.

Klassisch statt Hightech

Und wie stehen Uhrenfreunde zur Smart Watch? Man sieht sie – vor allem die hochwertigen Modelle – zwar als Trendprodukt, aber auch der Wunschliste rangiert sie bei Deutschen, Briten und Franzosen auf dem letzten bzw. vorletzten Platz. Man will weiterhin der klassischen Mechanik treu bleiben. Ein erfreuliches Fazit für Hersteller und Händler.