Viel mit Kollegen und Mitarbeitern reden – und schönen Schmuck tragen. Juwelierin Ulrike Stauss aus Rottweil lässt sich vom Corona-Virus nicht unterkriegen.
Es sind Tage und Wochen der Kommunikation für Ulrike Stauss. Die Werkstatt des Geschäfts in der Rottweiler Innen- und Altstadt ist von Montag bis Samstag je drei Stunden geöffnet, die Verkaufsräume geschlossen. Trotzdem versucht die Chefin die Zeit sinnvoll zu nutzen. Den Kontakt mit den Kunden pflegt sie über soziale Medien wie Facebook, Instagram, Whatsapp, SMS oder Skype. Das virtuelle Schaufenster, das demnächst online gehen soll, wird mit Daten gefüllt. Webinare beispielsweise von Bernd Wolf und ihrer Erfa-Gruppe stehen ebenfalls regelmäßig an. Außerplanmäßig bereitet sie Ostern vor, alle Mitarbeiter bekommen ein kleines Osternest vor die Haustür gelegt, eine Postkarten-Aktion mit Gewinnspiel wird ebenso vorbereitet. Selbstverständlich gehört auch ein Blick ins Lager zu den Tätigkeiten dieser Tage. Die Sortimente werden überarbeitet und die Lieferanten gecheckt, so Stauss: „Diejenigen aussieben, die uns in dieser Krise nicht oder wenig unterstützen!“
Kurzarbeit und Soforthilfe über IHK und KfW hat sei beantragt. Auch das Gespräch mit der Hausbank gesucht: „Wie werden von unserer Bank unterstützt – so richtig aktiv“, freut sich Ulrike Stauss. Bis Mitte Mai, schätzt sie, werde der Shutdown noch dauern. Die Zeit bis dahin nutzt sie zur Vernetzung und tauscht sich mehrmals täglich mit Kollegen und Mitarbeitern aus, sagt sie, „und ich behänge mich mit dem schönsten Schmuck, damit ich mich gut fühle und Freude an meiner schönen Ware habe.“
In der Serie “Wir fragen – Sie antworten” sind bisher folgende Beiträge erschienen:
• „Nicht jammern und negative Stimmung verbreiten – machen!“: Juwelier Marcus Broszio
• Hat seine Optiker- und Goldschmiede-Werkstatt wieder für „Notfall-Service“ geöffnet: Holger Steidinger
• Bleibt freiwillig in Quarantäne, bis der „Spuk vorbei ist“: Goldschmied Robert Bensch
• Nutzt die Zeit zum Auffüllen des Lagerbestands und zum Ausmisten seiner Werkstatt: Goldschmied Gebhard Klarer
• Fokus in die Zukunft – bietet Gutscheine für die Zeit danach an: Simone Stadler
• Nutzt die Corona-Krise für einen Umbau: Kathrin Stahl
• Fertige Reparaturen selbst an Kunden ausliefern? Neue Wege sucht Guido Vetter
• Bringt seine beiden Webshops auf Vordermann: Goldschmied Patrick Schell
• Setzt auf die Beratung per Video-Chat: Juwelier Christian Adolph
• Hofft, dass die Soforthilfe auch sofort kommt: Uhrmachermeister Ayman Reda
• Eigene Goldschmiede stärken, auf Nachhaltigkeit setzen: Juwelier Reinhard Köck
• Aufgeben gibt's nicht, auch bei massiven Umsatzrückgängen: Claudia Esser
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