Die Digitalisierung im Handel ist besonders in den vergangenen Jahren in den Fokus gerückt. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich, auch in die Digitalisierung zu investieren. Wie der Status Quo genau aussieht, hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in einer Befragung herausgefunden.
Digital, online, neue Handelswege … Begriffe, die in der Wirtschaft und der Gesellschaft eine immer größere Rolle einnehmen. Damit zeigt sich, dass die Digitalisierung im Handel angekommen ist. Immer mehr Unternehmen investieren in digitale Werte, mit denen sie ihr Geschäftsfeld ausbauen oder verbessern können. Vor allem große Unternehmen sowie Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und des Groß- und Außenhandels stellen sich der Herausforderung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat in einer großen Unternehmensbefragung herausgefunden, wie es um die Digitalisierung im Handel im Detail steht. Hier ein Einblick in die Ergebnisse.
Digitalisierung im Handel angekommen
Erfreulich ist, dass mit 53 % mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen die Durchführung von Digitalisierungsvorhaben in den kommenden zwei Jahren fest eingeplant hat. Eine endgültige Entscheidung ist bei weiteren 23 % noch nicht gefallen, rund 25 % schließt das für diesen Zeitraum aus. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von 11 % an der Digitalisierungslust der Unternehmen. Der Anteil jener, die Digitalisierungsvorhaben ausschließen, ist hingegen um 9 % gesunken.
Vorreiter in Sachen Digitalisierung sind große Unternehmen (über 50 Mio. Euro Umsatz), von denen 87 % Digitalisierung fest eingeplant haben, sowie Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes und des Groß- und Außenhandels (69 % bzw. 68 %).
Warum die Unternehmen in Digitalisierung investieren wollen, geben sie mit 56 % am häufigsten das Erzielen von Effizienzstrategien durch die Verknüpfung der IT zwischen Geschäftsbereichen an. Die Steigerung der Effizienz in der Produktion liegt mit 55 % nahezu gleich auf, auf Platz drei folgt die Vernetzung mit dem Unternehmensumfeld (43 %), dahinter die Chancen auf Erschließung neuer Märkte mit Hilfe neuer, digitaler Produkte, Dienstleistungen udn Geschäftsmodellen mit 34 %.
Kredite werden für die Digitalisierung im Handel eher selten nachgefragt (9 %). Grund dafür: Den Kreditzugang für Digitalisierungsvorhaben beurteilen die Unternehmen deutlich schlechter als für Investitionen in Sachlagen oder in Immobilien. Insbesondere kelinen Unternehmen fällt der Zugang zu Digitalisierungskrediten schwer. Unternehmen mit weniger als 10 Mio. Euro Jahresumsatz beurteilen den Zugang dazu doppelt so häufig als schwierig oder sehr schwierig als bei Krediten für Sachanlageinvestitionen.
Zur Befragung:
Die Befragung wurde zum 17. Mal unter Unternehmen aller Größenklassen, Wirtschaftszweite, Rechtsformen und Regionen durchgeführt. An der Erhebung nahmen rund 2.200 Unternehmen aus 20 Spitzen-, Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft teil. Befragt wurde zwischen Mitte Dezember 2014 und Mitte März 2018.
Den gesamten Bericht zur Digitalisierung gibt es unter www.einzelhandel.de zum Download.
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