Zeitlos und klassisch: Die „SSB Classic“ mit elegantem Kontrast zwischen mattem Gold und warmen Grau begeistert auch durch ihr minimalistisches Design im Bauhaus-Stil. Das mit Kork gefütterte Textilarmband sorgt für zusätzlichen Tragekomfort.
Bei Mondaine bewahrt man sich trotz Krise die einstiegsfreundlichen Preislagen und unterstützt den Fachhandel auch gerne auf lokaler Ebene. Das Konzept geht auf.
Mondaine bleibt preislich stabil und ist auch Dank nachhaltiger Materialien nach wie vor zuverlässig lieferfähig.
BLICKPUNKT JUWELIER: Wie ist Ihre Sicht auf das rückläufige Engagement der Uhrenmarken für den Fachhandel?
OLIVER GLÜCK: Es ist nicht ganz neu, dass Großkonzerne sich aus dem Fachhandel zurückziehen. Das ist eine ganz natürliche Entwicklung. Sie haben ein großes Volumen an Stückzahlen in den Markt zu bringen – das gelingt offensichtlich am besten über eigene Kanäle, wie Onlineshops und Monobrand-Boutiquen. Dort passt das Produkt eines Großkonzerns auch sehr gut hin. Die Fachhändler machen sich sukzessive unabhängiger, indem man viele kleinere oder mittlere Produkte und Lieferanten führt, und ein ganz unabhängiges Sortiment zeigt – Stichwort Diversifikation.
Ich glaube, das macht es für den Endkonsumenten viel interessanter, vor dem Geschäft entlang zu flanieren, ins Schaufenster zu schauen und andere Produkte zu sehen, als im Kaufhaus um die Ecke. Ich sehe diese Entwicklung nicht als negativ an.
BPJ: Was tut Mondaine, um die Fachhändler auf dem Weg zu mehr Eigenständigkeit zu unterstützen?
GLÜCK: Für die Fachhändler ist das eine Herausforderung, weil es kurzfristig eine Investition und Flexibiliät erfordert. Doch wir unterstützen sie bei diesem Schritt vielfältigst. Wir haben zum Beispiel keine großen Hürden für den Einstieg. Wer mit uns starten will, braucht keine 20.000 oder 30.000 Euro Budget, sondern kommt mit 2.000 bis 3.000 Euro sehr gut zurecht.
BPJ: Wie soll die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel in Zukunft aussehen?
GLÜCK: Wir wollen partnerschaftliche Zusammenarbeit leben. Wir sind daher nicht nur beim großen Juwelier aufgestellt. Denn auch beim kleineren Juwelier oder beim Goldschmied um die Ecke ist immer Platz für Mondaine. Wir wollen keine Barrieren für die Zusammenarbeit und das Ganze positiv gestalten. Am Ende des Tages müssen beide Seiten profitabel sein, das ist klar. Die Zusammenarbeit kann langfristig auch nur funktionieren, wenn beide am Leben sind.
BPJ: Welche Mondaine-Produkte funktionieren aktuell besonders gut?
GLÜCK: Unser Segment für Wanduhren und Großuhren läuft immer besser. Das hat auch mit der Pandemie und den Lockdowns zu tun. Die Menschen sind oft zu Hause gewesen und haben es sich dort schöner eingerichtet. Das ist eine Entwicklung, die uns gefällt, weil wir dafür gerüstet sind. Wir haben das Sortiment um neue Modelle erweitert. Jetzt ist der Juwelier dran: Er muss es eben in seinen Geschäften entsprechend umsetzen.
Es ist auch ein wenig neu, nachdem das Segment aufgrund der Größe der Uhren eher im Möbelhaus zu finden war. Nun kommt es zum Juwelier zurück. Es ist eine tolle zusätzliche Chance, etwas zu verkaufen.
BPJ: Wie hält Mondaine es mit Preissteigerungen?
GLÜCK: Wir haben uns entschlossen, für unsere Marken in diesem Jahr keine Preiserhöhung durchzuführen, aber werden uns das trotzdem offen halten müssen für nächstes Jahr.
Was wir ganz sensibel handhaben werden, sind die Einstiegspreislagen. Unsere “Essence”-Serie wollen wir mit aller Kraft unter 200 Euro halten, damit wir bei dieser sensiblen Preisschwelle die Barriere nicht unnötig hoch setzen.
Wir gehen lieber bei neuen Modellen in eine etwas höhere Preiskategorie, setzen dafür vielleicht ein Automatikwerk ein oder Saphirglas, dann kostet das Modell entsprechend 30 Euro mehr. Das ist gerechtfertigt. Immer wieder die Preise bei bestehenden Modellen zu erhöhen, kann keine Strategie sein.
BPJ: Wie wirkt sich die stark gelebte Nachhaltigkeit bei Mondaine auf die Lieferfähigkeit aus?
GLÜCK: Es ist eher leichter, an die Materialien zukommen. Wir rüsten bei Mondaine sukzessive um auf Uhrenarmbänder aus nachhaltigem Traubenkernleder. Das Material aus Resten der Weinlese beziehen wir aus Italien, also nicht vom anderen Ende der Welt. Die Rotweinproduktion läuft ungebremst, ob Pandemie herrscht oder nicht. Die Rohstoffe sind also vorhanden und die Technologien zur Verarbeitung auch. In Sachen Nachhaltigkeit gehen wir nun den nächsten Schritt, indem wir unsere Fachhändler CO2-neutral machen. Wir ermitteln den Ressourcenverbrauch, und pflanzen Bäume, um den Fußabdruck auszugleichen. Dafür bekommen die Teilnehmer auch eine Urkunde.
Nachhaltig: auch direkt beim Händler
Nachhaltigkeit wird bei Mondaine großgeschrieben.
Deswegen steigt die Marke nicht nur nach und nach auf Materialen wie Rizinusöl oder Traubenkernleder um, mit denen die Uhren bereits zu 70 Prozent nachhaltig sind, sondern widmet sich im nächsten Schritt bereits dem Fachhändler.
Mondaine errechnet anhand von Faktoren wie Strom- und Wasserverbrauch und dem Einsatz eines Firmenwagens den CO2-Abdruck des Fachhändlers und pflanzt für ihn entsprechend Bäume. Der Fachhändler erhält eine Urkunde sowie einen Aufkleber an der Tür, der erklärt „CO2-neutral Dank Mondaine“. Die Nachhaltigkeitsstrategie, die das Unternehmen fährt, kommt auch der Lieferfähigkeit zugute. Dank Produktionsstätten und Zulieferern in der Schweiz und Nachbarländern ist die Marke krisensicher.