© Nayhera Miami
Es ist kein Geheimnis: Der Verlobungsring ist ein emotional höchst aufgeladenes Schmuckstück. Ein großer Edelstein daran scheint für Heiratsfreudige gleichbedeutend mit großen Gefühlen zu sein, die er versinnbildlichen soll – und liegt nicht zuletzt auch im Trend. Nicht immer jedoch erlaubt das Kundenbudget solche großen Sprünge. Labordiamanten können eine Antwort sein.
Je größer der Stein, desto größer die Liebe? So scheint die Formel in den Köpfen vieler heiratswilliger Menschen auszusehen, wenn es um den Ring geht, der symbolisch den baldigen Bund fürs Leben verkörpert. Einen Trend zum großen Diamant am Verlobungsring stellen so manche Juweliere fest, ob im eigenen Laden oder beim Besuch branchenrelevanter Veranstaltungen. Juwelierin Ulrike Stauss aus Rottweil kann dies bestätigen: „Ich besuche regelmäßig Hochzeitsmessen im In- und Ausland, weil ich es immer wichtig finde, über den Tellerrand hinauszublicken. Da sieht man ja ganz viele Pärchen, die gemeinsam auf der Suche nach Eheringen sind, wobei die Damen natürlich schon den Verlobungsring am Finger haben. Bei diesen Gelegenheiten ist mir wieder aufgefallen, dass unglaublich viele junge Frauen jetzt wesentlich größere Steine tragen als noch vor ein paar Jahren – Halbkaräter und Einkaräter.“ Nicht ganz Stauss‘ Geschmack und vielleicht auch nicht ganz alltagstauglich, wie sie meint: „Da muss ich ganz ehrlich sagen, das passt an keinen Finger. Diese jungen Frauen, die wollen mit den Ringen ja alles machen, da ist so ein Stein einfach zu groß. Das mag in Amerika anders sein, aber bei uns – so ein riesiger Stein, der stört.“ Über die Herkunft des Trends braucht man wohl nicht lange zu rätseln. Die GenZ ist bekanntlich äußerst affin, was Social Media betrifft. In der virtuellen Welt lassen Stars, Sternchen oder Influencer liebend gern alle Welt daran teilhaben, wenn ihnen der Mann ihrer Träume ein Antrag gemacht hat –und nicht selten spielt ein hochkarätiger Solitär, der stolz in Nahaufnahme präsentiert wird, die tragende Rolle. So weckt man Begehrlichkeiten, und was Instagram-Star Kim Kardashian und Co. vormachen, stellt sich auch so manche Braut in spe an ihrem Finger vor. Oftmals geht es dabei weniger um den tatsächlichen Wert des Edelsteins – eher um den schönen Schein.
Juwelierin Laura Wieland aus München bestätigt dies aus eigener Erfahrung: „Es wird einem viel vorgemacht, auch durch Social Media, da sind die Damen stark sensibilisiert. Und wenn der Herr sich das auch leisten kann, dann ist ein größerer Stein definitiv mehr gefragt. Der Trend dazu ist definitiv da.“ Wieland zufolge werden in diesem Kontext inzwischen auch immer häufiger Labordiamanten nachgefragt – wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der wesentlich budgetfreundlicher als sein natürliches Vorbild ist. „In den USA ist bereits jeder zweite Verlobungsring mit einem Labordiamanten ausgestattet,“ weiß LGD-Expertin Sarina Haniffa, die mit ihrer Marke Nayhera einen besonderen Fokus auf Verlobungsringe mit Steinbesatz aus dem Labor gelegt hat. „Der Labordiamant hat sich als die zeitgemäße Antwort auf den traditionellen Diamanten etabliert, und diese Entwicklung spiegelt sich in der hohen Nachfrage wieder, die wir erleben,“ erklärt Haniffa. Und auch sie weiß aus längjähriger Erfahrung um die Wirkung, die ein größerer Stein auf potentielle Käufer ausüben kann: „Wir haben festgestellt, dass Kunden bereit sind, mehr für ein Schmuckstück zu investieren, wenn es optisch wirklich überzeugt. Besonders bei Designs, die erst mit einem größeren Mittelstein ihre volle Wirkung entfalten, erleben wir oft sozusagen Liebe auf den ersten Blick. Wenn das Gesamtpaket aus exzellenter Beratung, herausragendem Design und einem fairen Preis stimmt, sind unsere Kunden bereit, diesen höheren Preis zu zahlen.“
Glänzende Ökobilanz?
Neben dem günstigeren Preis ist die Nachhaltigkeit – etwa durch den Wegfall des umweltschädtlichen Bergabbaus – für viele Konsumenten der zweite Hauptgrund, der für den Diamanten aus dem Labor spricht. Allerdings gibt es bisher weder für Labor- noch für Minendiamanten fundierte Ökobilanzen, die einen echten Vergleich ermöglichen würden, sondern reine Werbeaussagen. Mit dem Inkrafttreten strengerer EU-Richtlinien im kommenden Jahr müssen Hersteller und Händler aber konkretere und vor allem auch nachweisbare Infos liefern.
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Jetzt in den Webinaren von Expertin Sarina Haniffa
Um den Juwelieren den Einstieg ins Thema Labordiamanten zu erleichtern, startet LGD-Expertin Sarina Haniffa eine Serie von Webinaren, die online verfügbar sein werden. Einige der Themen sollen auch öffentlich zugänglich sein, andere, speziell für Fachleute gedachte Themenbereiche, werden rein für die Branche verfügbar sein.