mehrwerte führen zu umsatz: 1.800,- bis 3.500,- Euro © Wempe
Ob es um den Verlobungsring – wie in diesem Fall – oder andere Produkte geht, am Ende des Tages fragt sich jeder Konsument: Was bekomme ich für mein Geld? Und: wenn es teurer sein soll, warum ist das so? Hier liegt es an den Premium-Marken und -Juwelieren das zu kommunizieren, transparent und kompetent!
Ein ungeschriebenes Gesetz für Verlobungsringe in den USA lautet, dass dafür zwischen zwei und drei Monatsgehältern ausgegeben werden sollen. Eine „Regel”, die sich bis heute hält. Hierzulande ist das anders. Bei einem durchschnittlichen Netto-Jahresarbeitslohn von 28.729 Euro bei ledigen Arbeitnehmern ohne Kinder (Quelle: statista.de für das Jahr 2024) müssten das demnach bei einem 2,5-fachen des Netto-Monatslohns immerhin 5.985 Euro. Und ein Verlobungsring in diesem finanziellen Rahmen ist bei deutschen Juwelieren wohl doch eher die Ausnahme. Brancheninsider sprechen bei Premium-Verlobungsringen von Preisen zwischen 1.500 und 3.500 Euro.
Christ.de sorgt online für niederschwelligen Eintritt
Nachdem über 50 Prozent der Kon-sumenten online suchen, stolpern sie zuerst über jede Menge günstige(re) CHRIST-Angebote. Denn auch Branchenriese CHRIST legt sich in Sachen Preisen fest: Auf der Homepage gibt es unter „Verlobung” drei verschiedene Preiskategorien, zwischen denen gewählt werden kann: bis 750 Euro, bis 1.500 Euro, ab 1.500 Euro. Und damit zeigt CHRIST, dass die 1.500-er-Marke bereits den Premium-Bereich abdeckt.
Recarlo-Cut
Bei der italienischen Manufaktur Recarlo ist man besonders stolz auf den Herzschliff, der sogar als Markenzeichen des Unternehmens angesehen wird. Die Recarlo-Besonderheit: Zwei Diamantschleifer arbeiten an ein- und demselben Herzdiamanten. Ein Linkshänder für die linke Seite, ein Rechtshänder für die rechte Seite. So soll sichergestellt werden, dass der Herzschliff perfekt ist.
Argumente für Premium
Deshalb braucht es Argumente, die Premiummarken respektive der Juwelier vorbringen können, wenn es um die Erklärung geht, warum Premium mehr kann – aber natürlich auch mehr kostet. Blickpunkt·Juwelier hat sich vier Argumente ausgesucht, die beispielgebend dafür gelten können, worauf zu achten ist. Vor allem in der Kommunikation mit dem Kunden – denn er ist es letztendlich, der sich für Premium entscheiden soll. Und er ist es, der verstehen muss, warum etwas mehr kostet, mehr Aufwand ist, mehr wert ist. Hauptargument ist natürlich eine Verarbeitungs- und Herstellungsqualität, die bei Premium höher ist als bei anderen Marken/Lieferanten.
Wempe-Cut
Zwei Jahre dauerte die Entwicklung des WEMPE-Cut® – er übertrifft den klassischen Brillantschliff mit 80 zusätzlichen Facetten. Acht Stunden reine Schleifzeit dauert es, bis alle Facetten von Hand geschliffen sind. In Antwerpen werden die Steine ertifiziert und die Zertifikatsnummer sowie ein winziges Wempe-Logo in die Rundiste jedes Diamaten gelasert.
Premium kostet mehr
Das zieht sich quer durch alle Branchen. So sind etwa auch in der Fashionwelt Premium-Brands kostenintensiver als Fast Fashion. Wohl auch aufgrund des Markennamens, aber – let’s be honest: Ein Hermès-Mantel ist in Sachen Qualität nicht mit einem H&M-Stück vergleichbar. Es geht um bessere Qualität, höhere Verarbeitung und um Wert. Umgelegt auf den Verlobungsring könnte der Juwelier also mit einem Argument kommen, dem wohl niemand widerstehen kann: Werter Kunde, welchen Wert hat Ihre Liebe?
Die vier Argumente
#1: Cut: Wempe machts mit dem Wempe-Cut, Recarlo mit dem Herzschliff. Denn: Ein Brillantschliff, der herkömmlich eingesetzt wird, ist vielfach nicht ausreichend. Ein besonderer Cut kann das Verkaufsargument sein – siehe dazu auch Kasten unten.
#2: Verarbeitung: Eines der wichtigsten Argumente in Sachen Premium-Marken ist die Verarbeitung, die Produktion oder die Manufaktur. Gemeint ist immer, dass solchen Marken beste Verarbeitung und damit (höhere) Qualität zugrunde liegt.
#3: Herkunft: Made in … Germany, Italy, Austria oder Swiss – diese Gütezeichen beinhalten ein Qualitätsversprechen an Material und Verarbeitung – und rechtfertigen einen höheren Preis.
#4: Besonderheit: Eine besonders lange Tradition, ein Patent der Marke oder eine Erfindung, auf der das Markenversprechen beruht – alles Besonderheiten, die die einzelnen Marken vorweisen können und die es zu kommunizieren gilt.